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  • DasWoelfchen

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Re: China und Indien erwähnten keine alternativen Zahlungsvereinbarungen

Porcupine17 schrieb am 04.11.2024 08:56:

Stasi schrieb am 04.11.2024 05:06:

würde ich auch nicht, wenn ich an solchen basteln würde. Daß die USA weiter glauben, der Nabel der Welt, unentbehrlich und alternativlos zu sein, kann denen doch egal sein.

Außerdem scheint es diese alternativen Zahlungsvereinbarungen längst zu geben, ansonsten hätte ja funktionieren müssen, Russland mit dem Abschneiden vom (Dollar-)Zahlungsverkehr zu ruinieren.

Natürlich gibt es Alternativen, die hat es auch immer schon gegeben. Aber die sind halt das Äquivalent von alles in Bargeld zahlen zu müssen anstatt vom Konto überweisen zu können - umständlich und aufwändiger für alle Beteiligten.

Die ASEAN-Staaten haben da schon technische Entwicklungen gemacht, die ohne die Zwischenschaltung einer anderen Währung im bilateralen Handel grenzübergreifend funktioniert:

Die Asean-Staaten wollen sich nun schrittweise von herkömmlichen Zahlungssystemen verabschieden und für internationale Zahlungen innerhalb des Wirtschaftsblocks zukünftig häufiger von lokalen Währungen Gebrauch machen. Dafür haben sie bereits eine neue digitale, auf QR-Codes basierende Infrastruktur geschaffen, die eine reibungslose Abwicklung solcher Zahlungen gewährleisten soll.

In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass sich diese Staaten nicht etwa auf den Ersatz des Dollars durch eine andere Währung als Zwischenwährung geeinigt haben – der chinesische Yuan wäre dafür ein denkbarer Kandidat gewesen –, sondern auf den direkten Tausch zwischen einzelnen lokalen Währungen ohne Vermittlung durch eine Drittwährung.

Ein wichtiger Baustein in der angestrebten partiellen De-Dollarisierung der Asean-Staaten ist die grenzüberschreitende Nutzung von E-Wallets und QR-Codes für alle möglichen Zahlungen. Solche Zahlungsmethoden haben in Südostasien in den vergangenen Jahren eine schnelle Verbreitung gefunden.

Doch waren sie bis zum letzten Jahr auf die Zahlung in einzelnen Ländern beschränkt, wo die jeweiligen Zentralbanken eine Infrastruktur für die Zahlung per E-Wallet in Echtzeit eingerichtet haben. Diese nationalen Netzwerke sind nun innerhalb der Asean-Staaten über die Grenzen der einzelnen Staaten hinaus miteinander verbunden worden.

Für die Nutzer:innen dieses QR-Code-Systems bieten sich eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber den herkömmlichen Zahlungs- und Wechselsystemen.

Die Transaktionskosten verringern sich deutlich, da der Tausch in eine Zwischenwährung und die damit normalerweise anfallenden Kosten wegfallen. Ausländische Kund:innen oder Geschäftspartner:innen, die in einem Asean-Land für eine Leistung bezahlen wollen, können es sich zukünftig sparen, in Kreditinstituten oder Wechselstuben ihre ausländische Währung gegen die heimische Währung einzutauschen.

Mit dem neuen Zahlungsverfahren werden Gebührenkosten deutlich minimiert. Auch im Vergleich zur Zahlung mit Kreditkarten erweist sich das QR-System als vorteilhaft, da es eine Vermeidung der von Kreditkarteninstituten verlangten Gebühren erlaubt, mit denen bei geschäftlichen Transaktionen häufig die Empfänger von Zahlungen belastet werden.

Die Einrichtung von Zahlungssystemen für QR-Codes ist für Händler relativ einfach zu handhaben. Es gibt in den Ländern Südostasiens inzwischen kaum eine Ware oder Leistung, die nicht mit QR-Code bezahlt werden kann.

https://www.telepolis.de/features/Der-partielle-Abschied-der-Asean-Staaten-vom-Dollar-9837510.html

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