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  • Are you ready Eddy

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Menschheit ist nichr nur evolutionär

Motzerator schrieb am 10.08.2016 00:32:

Spätestens wenn die Enkel groß sind, ist eine weitere Steigerung nicht mehr für die Entwicklung einer Art relevant.

Die Menschen entwickeln sich schon seit etlichen Jahrtausenden hauptsächlich kulturtechnisch weiter. Die evolutionsbiologische Entwicklung über diesen Zeitraum ist so schwer nachweisbar, dass man erst mittels neuester Genforschung überhaupt nur Ansätze für Genveränderungen findet, und zwar in den Genen, die nicht nur vererbt werden, sondern auch durch Verhalten und Ereignisse verändert werden. Sprich dem was uns so kulturell und technisch im Leben wiederfährt. Es ist also durchaus denkbar als Hypothese, dass das Verhalten „Lesen von Büchern“ Gene aktiviert oder verhindert, dass Gene aktiviert werden, die uns länger, bzw. weniger lange Leben lassen. Und die Frage stellt sich nicht nur nach der Länge des Lebens, sondern auch nach die der Qualität. Wir werden nicht nur immer älter, sondern bleiben auch immer länger gesund bis ins hohe Alter. So lösen z.B. bestimmte Krankheiten andere als Haupttodesursachen ab, nicht – wie das immer in den Massenmedien suggeriert wird – weil sie zunehmen, sondern weil die abgelösten Haupttodesursachen abnehmen. Es gibt in den post-industriellen Ländern keine ernste Krankheit, die ansteigt. Und Lesen könnte durchaus die Lebensqualität physiologisch verbessern. Wie dutzende andere Aktivitäten und Verschonungen vor misslichen Lebenslagen, das und unsere Lebensweise bietet, auch.

Aber zurück zur Kultur. Das Überleben unserer Spezies ist schon seit zig Jahrtausenden nicht mehr vom Genom allein abhängig, sondern von der Entwicklung unserer Kultur. Und indirekt beeinflußt unsere Kultur unser Genom, wenn die neuesten Theorien stimmen. Und Bücher haben da einen großen Anteil an der neuesten Entwicklung, der letzten paar Jahrhunderte. Es gilt der Grundsatz, dass Kulturtechniken nicht vererbt werden können. Was nützt uns die beste Fertilität, wenn die Nachkommen nicht wissen, wie sie ein fruchtbares, und gesundes Leben führen können, weil sie keine Bildung genossen haben. Jede neue Generation muss alles Nötige neu lernen, immer wieder und immer wieder. Bücher haben da einen zentralen Anteil dran, dass unsere Zivilisation fortbesteht, wächst und sich dank Spezialisierungen weiterentwickelt. Nimmt man das aufklärerische Element, dass durch den Buchdruck entstehen konnte, könnte sich die Menschheit durchaus wieder rückentwickeln, wenn die neuen Medientechnologien sich nicht als mindestes ebenbürtig bei der Kulturtradierung und -weiterentwicklung erweisen. Zivilisationen sind in der Vergangenheit ständig untergegangen und zurückgefallen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.08.2016 01:54).

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