Konfrontiert mit zunehmenden klimatischen und ökologischen Reibungsverlusten, neben Überschwemmungen und Dürren auch Bodendegradierung und Kontaminierungen, einem Weltfinanzsystem, das seit 2008 im Zombiemodus läuft, sprich nur mit systemwidrigen Massnahmen vor dem Kollaps bewarten werden kann, dazu dem Ausbruch einer Seuche, deren längst globale Verbreitung garantiert, dass es aufgrund massiver Ausbrüche immer wieder zu regionalen Behinderung des sozialen und insbesondere ökonomischen Lebens kommt, - konfrontiert also mit all dem, ist es ein drängender Imperativ, dass sich die Staaten der Welt politisch zusammenraufen und einen für alle akzeptablen Modus vivendi finden.
Aber nein, der Westen glaubt sich darüber erhaben und in der Lage eine kompromisslos intransigente Haltung einnehmen zu können einem Gegner gegenüber, der monatelang seine äusserste Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation sehr deutlich artikuliert und legitime, gut begründete Forderungen gestellt hat. Nun ist es schief gelaufen und hat die andere Seite zu drastischen Mitteln gegriffen, die schon als solche objektiv alle aufgezählten Probleme verstärken. Statt sich nun eines besseren zu besinnen, hat der Westen einen Wirtschaftskrieg in noch nie dagewesenem Umfang angezettelt, der zwar im Gegensatz zu seiner Propaganda lange nicht von 'der Welt' mitgetragen wird, dennoch weitere unabsehbare Auswirkungen auf die ohnehin ramponierte Weltökonomie zeitigt. Gleichzeitig erreicht die Verfeindungs- ja Verteufelungskampagne nicht nur einer politischen Führung, sondern eines kompletten Volkes täglich neue Höhepunkte.
Es geschieht also das genaue Gegenteil dessen, was dringend geschehen müsste, um in der drohenden Problemflut nicht elendiglich zu ersaufen. Begründet wird das mit einer heillosen Gesinnungsethik, die keinen Gedanken darauf verschwendet, was die eingeleiteten Massnahmen gerade auf die ökonomisch nicht gut Ausgestatteten auf diesem Globus haben. Entsprechende Vorwürfe werden mit dem probaten Blamegame beantwortet, leichthin verdrängend, dass den eigenen Regierungen die russischen Methoden alles andere als fremd sind.
Diese dogmatische Sturheit wird alle treffen. Wie Becker ausführt, werden die Folgen für alle richtig, richtig unangenehm. Die deutliche Verschlechterung der Lage in der dritten Welt wird sich auch auf die erste fatal auswirken.
Die Chinesen optieren für direkte Verhandlungen zwischen Russland und nato. Das ist eine vernünftige Haltung. Der Konflikt muss, bevor er womöglich noch ultimativ eskaliert, wieder in diplomatische Bahnen zurückgelenkt werden. Die Krieger müssen gestoppt werden, aber nicht nur diejenigen in der Ukraine, sondern auch die Sesselkriegerbrigaden im Westen. Die Autobahn, auf der die Welt zurzeit unterwegs ist, endet im Nichts.