Der Autor fasst die Umfragen sehr gut zusammen. Sie zeigen immer deutlich, dass gerade junge und gut ausgebildete Russinnen und Russen keine Zukunft in Russland mehr sehen, sie werden auswandern und ein immer ärmer werdendes Land zurücklassen.
Bei der Schilderung der Kriegssituation hat er sich ausschließlich auf russische Regierungsquellen verlassen. Nach dem russischen Angriff 2014 hatten die russischen Truppen auf Unterstützung der einheimischen ukrainischen Bevölkerung gehofft. Es leben dort aber keine "ethnischen Russen", sondern nur Ukrainer, und ein Bürgerkrieg konnte durch den Angriff nicht ausgelöst werden. Wir erinnern uns an die hier aufgefangenen verzweifelten Funksprüche der russischen Armeeeinheiten vom August 2014, dass "alle" gegen sie kämpfen würden, niemand sie unterstützt, sie brauchten dringend Verstärkung. Und wir erinnern uns, dass die russischen Truppen schon im September 2022 deshalb auf 26.000 Soldaten verstärkt wurden, wie dann einige Zeit später ein russisches Gericht enthüllte, dass über Korruption bei der Armee-Versorgung zu entscheiden hatte.
Man sollte auch die SItuation der russischen Armee realistisch sehen, die Erfahrungen der zurückkehrenden Soldaten im Feindesland, dann kann man die Umfrageergebnisse auch verstehen.