Wenn die Vernunft eine Rolle in der Strategie der Scharfmacher spielen würde, wäre es entweder nicht zum russischen Überfall auf das Nachbarland gekommen oder man hätte den Konflikt längst beigelegt, indem zähneknirschend die von Moskau angemahnte Rücksicht auf deren Sicherheitsinteressen akzeptiert worden wäre.
Stattdessen haben bei uns Entscheider das Sagen, die diplomatische Lösungsversuche kategorisch ablehnen und für eine bedingungslose Fortsetzung des Krieges bis zum Sieg über den Aggressor eintreten und den auch durch die Bürger finanzieren lassen.
Was hinter der eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeit steckt, ist schwer nachzuvollziehen.
Offenbar gibt es einen Profilierungswettbewerb, der es sogar Personal aus der zweiten Reihe ermöglicht, in die Schlagzeilen zu kommen und so den Bekanntheitsgrad zu steigern.
Das funktioniert aber nur Hand in Hand und im Gleichklang mit den "Leitmedien", die trotz der lauter werden Kritik an ihnen noch immer über beträchtliche "Meinungsmacht" verfügen.
Obwohl es kein Trost sein kann bleibt festzuhalten, dass die Gefahr eines alles vernichtenden Konflikts dank der geschilderten Irrationalitäten ständig größer wird und zwangläufig auch die dahinraffen wird, die heute selbstgerecht, laut, kompromisslos und bellizistisch nach Vergeltung rufen.
So bequem es sein mag, sich in der (naiven?) Überzeugung zu sonnen, man stehe auf der einzig moralisch integren Seite, sollte man gut überlegen, ob die Farbpalette wirklich nur Schwarz und Weiß umfasst, bevor es zu spät ist, denn sonst verdienen wir es tatsächlich nicht besser.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.02.2024 15:33).