rationis schrieb am 15.07.2022 12:35:
Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 15.07.2022 12:06:
... Dass das russische Militär aber offensichtlich strukturell noch nicht in der Lage war, diese Operation auch planmässig durchzuführen, spricht dann schon dafür, dass das russische Militär insgesamt noch nicht auf einen grösseren Krieg vorbereitet war, sondern das man versuchte, sich die Gunst der Stunde nutzbar zu machen, so gut es eben ging.
Meiner Beobachtung nach handelt es sich um eine systemische Fehleinschätzung des Generalstabs und letztlich auch Putins, was die eigenen Kräfte und Fähigkeiten betrifft und vor allem auch bezüglich der Verteidigungsmotivation der Ukraine.
das mag dazu gekommen sein, dass man den Gegner unter- , und die eigenen Fähigkeiten überschätzte.
Was eben auffällig war in den ersten Wochen des Überfalls ist, dass die Operation zwar als raumgreifende Operation über 3 Angriffsachsen angelegt war, dass aber offensichtlich, auch mit einem Jahr an direkter militärischer Vorbereitung, keine ausreichende Logistik herangeschafft werden konnte, um einen Einsatz von Kampftruppen in dieser Grössenordnung zu versorgen und deren Kampffähigkeit sicher zu stellen. Das lässt dann schon darauf schliessen, dass es da strukturelle Defizite an der Streitkräftebasis gibt, das aufgebaute Potential an Kampftruppen auch im Einsatz zu halten. Shiny tanks, but no dirty trucks ;)