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  • PippiLangstrumpf

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Re: Provokationen und Bedrohungen in der Welt der in der Diplomatie

pg1238 schrieb am 29.05.2023 21:43:

Der Besuch von Nancy Pelosi auf Taiwan war z.B. eine gewollte Provokation. Ein Fingerzeig (Mittelfinger) in Richtung China, der die Ein China Politik zwar nicht offiziell in Frage stellt, aber auf Empfindlichkeiten Chinas ganz bewußt keine Rücksicht nimmt.

Nö, das wäre eine Anerkennung Taiwans als eigenständigen Staat. Das ist nicht passiert.

Bei solchen Aktionen ist die Frage, warum die USA das machen angebracht. Denn zuallererst ist es eine Handlung der USA, bzw. eine Handlung einer ranghohen Politikerin der USA.

Um den Menschen in Taiwan das Signal zu geben, sie haben Partner, die bei einer chinesischen Invasion helfen würden.

Eine andere Provokation war die dummdreiste Antwort von Stoltenberg, die NATO würde auch künftig "eine Politik der offenen Tür" verfolgen. Da kam es dem Mann schon auch darauf an, möglichst arrogant und herablassend und in der Sache falsch (die NATO hat nie eine Politik der offenen Tür verfolgt) Russland Bescheid zu geben, dass das Anliegen nicht einmal einer ernsthaften Befassung wert sei.

Inwiefern hat die NATO nie eine Politik der offenen Tür verfolgt? Sowohl die NATO, als auch die USA haben Russland sehr konkrete Vorschläge gemacht:

https://english.elpais.com/usa/2022-02-02/us-offers-disarmament-measures-to-russia-in-exchange-for-a-deescalation-of-military-threat-in-ukraine.html

Verlinkt ist ein pdf, das die Originalantwort enthält.

In der Welt der Diplomatie ist das eine sehr ernste Angelegenheit, wenn man einem anderen Staat derart den Respekt verweigert.

Respektvoll wäre es gewesen, wenn Russland an die Ukraine Forderungen gestellt hätte und nicht an Drittländer. Ebenso wäre es respektvoll gewesen, wenn der russische Präsident die Ukraine nicht als "Erfindung Lenins", künstlichen Staat und Teil Russlands bezeichnet hätte.

Der Sache nach, war das nicht nur eine komplette Absage an Russlands Sicherheitsinteressen, sondern auch die Ankündigung, Russland gar nicht erst ernst zu nehmen, also die Aufkündigung des normalen Umgangs. Die bewusst schnoddrige Art ist hier das diplomatische Signal. Und auch in Moskau verstanden worden. In der Welt der Diplomatie ist das eine Feindschaftserklärung.

Siehe oben. Es gab eine Antwort. Dass Russland kein Vetorecht in Osteuropa erhält, wird der Kreml gewusst haben.

Insofern ist die Idee von Sachs, Russland hätte andere Möglichkeiten gehabt angesichts des diplomatischen Umgangs unrealistisch.

Ja, eine diplomatische Lösung, um die Ukraine als Staat aufzulösen, zu besetzen und zu annektieren, gab es nicht, aber ein solches Anliegen Russlands ist ja auch dreist, imperialistisch und unverschämt.

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