In anglo-amerikanischen Medien war das ein viel beachteter Vorgang, für den deutschen Mainstream war das i. d. R. kein grosses Thema.
Natürlich werden die westlichen Sanktionen, auch ohne dass sich wichtige Schwellenländer ihnen anschliessen, Russland erheblich zu schaffen machen. In russischen Medien wird sogar über mögliche Sekundär-Sanktionen diskutiert, wenn die USA ihre weitgehende Kontrolle des internationalen Finanzmarktes einsetzen, um Einzelpersonen, Unternehmen oder gar ganze Staaten unter Druck setzen.
Dennoch müssen die politischen und ökonomischen Implikationen der - so kann man es durchaus ausdrücken - Isolierung des Westens in der Frage der Sanktionen gegen Russland als gravierend angesehen werden. Wenn Regierungen, die über 80% der Weltbevölkerung repräsentieren, sich dem US-Wunsch nach Anschluss an die US-amerikanische Sanktionspolitik widersetzen, ist das nicht nur Zeugnis des Selbstvertrauens vieler aufstrebender Länder, sondern eben auch der beginnenden Zersetzung der US-Globalmacht und vor allem der Weltmachtstellung des Dollars. Und diese mittel- und langfristigen Folgen eines längerwährenden Krieges in der Ukraine incl. unbegrenzter Unterstützung Kiews durch die USA hat die NYT wohl im Blick.