Ich kann mich nicht mehr erinnern wann die Zeit war als ich gerne Telepolis gelesen habe und in der Mehrzahl der Kommentatoren Gleichgesinnte erkannt habe. Das muss locker mehr als 20 Jahre her sein.
Damals als die Fronten noch klar war, der Gegner eindeutig rechts, die guten Links. Die meisten hatten irgendwie was mit IT zu tun, waren gebildet, mehr oder weniger nerdig, auf nette Art und weise links. Die Rechten hatten von IT keine Ahnung und man traf sie daher sehr selten.
Wenn ich heute mal ausversehen hier aufschlage fühlt es sich genauso unangenehm an wie im Forum der "Welt". Eine Masse an Kommentaren bei denen ich mir nicht mehr so sicher bin ob die Hufeisentheorie wirklich Unsinn ist.
Eine wirre Vermischung von rechts und links und vor allem von jeder Menge Verschwörungstheorien. Natürlich nicht so plump wie bei der AfD sondern wirklich "durchdacht" und mit jeder Menge Quellen wasserdicht belegt! Also echter Qualitätsschwurbel!
Erkennbar sind viele seit dem Untergang der Sowjetunion mental stehen geblieben. In den Köpfen wird weiterhin das linke Ideal hochgehalten was nicht falsch ist und durchaus symphatisch. Nur was massiv stört ist das festhalten an diktatorischen Regimen die nicht mal im Ansatz was was mit links zu tun haben. Egal ob in Russland, China, Kuba oder sonstwo. Der Feind ist auch weiterhin die USA, der Kapitalismus, usw. Natürlich nicht wenn der noch schlimmer in angeblich linken Staaten wie z. B. China praktiziert wird.
Inzwischen finde ich das schrumpfen der Ränder nicht mehr als Verlust sondern als Fortschritt. Inzwischen ist es mir peinlich das ich mal Mitglied bei den Linken war und wenn diese Partei verschwinden sollte wirds mir nicht leid tun.
Und das nicht weil ich mich so viel "rechter" fühle als Damals. Aber das festhalten an dogmatischem Unsinn und ablehnen jeglichen Pragmatismusses bringt die Menschenheit erkennbar keinen Schritt weiter. Es nervt nur noch.