Was ich hier so alles lese - hier geht aber auch alles durcheinander:
Moral/Religion: Was haben Kleidervorschriften damit zu tun? Politik:
Was wollen die Politiker mit dem Kopftuchverbot?
In den 50er Jahren durften Mädchen in katholischen Kindergärten keine
Hosen tragen - langer Kittel drüber war Minimum. (Weil man lernt, die
Beine breit zu machen??? Achtung, Scherz!) War die gute, alte BRD.
In den 60er Jahren wurden Mädchen mit zu kurzen Röcken in den Schulen
angemacht, ggflls. zum Umziehen heimgeschickt. Und in die Kirchen kam
man mit so was auch nicht.
Heutzutage überlegen Schulleiter, im Sommer gegen das Tragen von
Resttextilien Marke bauchnabel- und brustansatzfrei vorzugehen, weil
sie quasi Standard geworden sind und dennoch einigen missfallen.
Allein in den letzten 50 Jahren hat sich das, was als angemessene
Bekleidung für Frauen hier im Land als akzeptabel angesehen wird,
schwer geändert.
Fazit: Wenn man gewillt ist, den Schluss mitzumachen, dass
Bekleidungsvorschriften mit Sexualmoral zu tun haben, dann merkt man:
Festgemauert sind die nicht, wandeln sich und reflektieren
tatsächlich so was wie die gestiegene Möglichkeit, sich freier zu
entscheiden, was man als Frau mit seinem Körper anstellt.
Die Vertreter(innen) des Kopftuches müssen sich wohl auch mal
entscheiden, was das Ding nun ist: religiöses Merkmal (also =
Nonnenschleier, denn Kreuz/Davidstern am Hals allein ist ein höchst
privates Zeichen - unter dem Mantel/Pullover dient es nur der
Selbstverständigung des Trägers, wenn's nicht gleich bloß Schmuck
ist) oder eine Vorschrift, die ihnen ihre gesellschaftliche Gruppe
qua Moral aufstülpt. Das Bewusstsein der einzelnen Trägerinnen spielt
dafür keine Rolle. Entweder es ist religiös und für Religionsausübung
ein Muss, dann gehört es in den Bereich der Religionsausübung und ist
kein privates Merkmal, ohne das man sich "entblößt" fühlen würde.
Wenn dann dazu noch mancherorts gefordert wird, das die Mädchen nicht
zum Schwimmunterricht müssen oder gar ganze Schwimmbäder Frauentage
bekommen sollen, dann stinkt das gewaltig nach der 2. Aussage: Hier
wird eine hier zu Lande nicht mehr übliche Moral an (und von!) Frauen
praktiziert, die alles bestreitet, was Frauen hier dürfen (wenn auch
früher nicht!). Wer sich ohne Kopftuch "entblößt" fühlt, auch wenn
weder Vater noch Bruder noch Ehemann das Tragen verlangen, der sollte
mal sein Verhältnis zu seinem Körper überprüfen: Kopfhaare =
Geschlechtsmerkmal und damit Schamgrenze?
Verwundern muss man sich über die Vertreter der Toleranz hier: Im
Namen der Freiheit für die Freiheit des Verhüllens und Bedeckens!
Warum soll man nicht mal deutlich sagen, dass man nicht gewillt ist,
50 Jahre zurück zu gehen in den moralischen Ansprüchen an die Frauen.
Schließlich wollen die streitbaren Kopftüchlerinnen ja nichts anderes
als ihre Beschränkung im Namen der Toleranz als akzeptiere
Möglichkeit (womöglich noch als "Freiheit der Entscheidung")
unwidersprechlich zu machen. Das sollte man doch nicht mitmachen.
Die staatlichen Stellen sehen sich anders herausgefordert: Wie schon
beim Radikalenerlass wollen sie durch Vorschriften klarstellen, dass
die von ihnen ins Amt Gesetzten auch 100% das vertreten, was ihnen
als die Grundprizipien ihrer Herrschaft bekannt ist. Dass Frau
Schavan u.a. bei Kopftuchträgerinnen die Vermutung hegen, diese seien
keine 100%igen Grundgesetzler, liegt auch ein wenig an der
Begründung: Wer in Namen einer anderen Religion als die übliche auf
die "Freiheit" pocht, dem wird einfach auch unterstellt, dass er das
nicht nur religiös meint. (Nebenbei: Den Vertretern der großen
christlichen Gemeinschaften wird dies auf Grund langer positiver
Erfahrung seitens des Staates nicht unterstellt: die haben immer das
gemacht, was sie sollten...)
Also: Nicht alles immerzu vermischen, sondern auch mal
auseinanderhalten!
Ohne Kopftuch, mit langer Hose, aber nicht bauchnabelfrei
barbel
Moral/Religion: Was haben Kleidervorschriften damit zu tun? Politik:
Was wollen die Politiker mit dem Kopftuchverbot?
In den 50er Jahren durften Mädchen in katholischen Kindergärten keine
Hosen tragen - langer Kittel drüber war Minimum. (Weil man lernt, die
Beine breit zu machen??? Achtung, Scherz!) War die gute, alte BRD.
In den 60er Jahren wurden Mädchen mit zu kurzen Röcken in den Schulen
angemacht, ggflls. zum Umziehen heimgeschickt. Und in die Kirchen kam
man mit so was auch nicht.
Heutzutage überlegen Schulleiter, im Sommer gegen das Tragen von
Resttextilien Marke bauchnabel- und brustansatzfrei vorzugehen, weil
sie quasi Standard geworden sind und dennoch einigen missfallen.
Allein in den letzten 50 Jahren hat sich das, was als angemessene
Bekleidung für Frauen hier im Land als akzeptabel angesehen wird,
schwer geändert.
Fazit: Wenn man gewillt ist, den Schluss mitzumachen, dass
Bekleidungsvorschriften mit Sexualmoral zu tun haben, dann merkt man:
Festgemauert sind die nicht, wandeln sich und reflektieren
tatsächlich so was wie die gestiegene Möglichkeit, sich freier zu
entscheiden, was man als Frau mit seinem Körper anstellt.
Die Vertreter(innen) des Kopftuches müssen sich wohl auch mal
entscheiden, was das Ding nun ist: religiöses Merkmal (also =
Nonnenschleier, denn Kreuz/Davidstern am Hals allein ist ein höchst
privates Zeichen - unter dem Mantel/Pullover dient es nur der
Selbstverständigung des Trägers, wenn's nicht gleich bloß Schmuck
ist) oder eine Vorschrift, die ihnen ihre gesellschaftliche Gruppe
qua Moral aufstülpt. Das Bewusstsein der einzelnen Trägerinnen spielt
dafür keine Rolle. Entweder es ist religiös und für Religionsausübung
ein Muss, dann gehört es in den Bereich der Religionsausübung und ist
kein privates Merkmal, ohne das man sich "entblößt" fühlen würde.
Wenn dann dazu noch mancherorts gefordert wird, das die Mädchen nicht
zum Schwimmunterricht müssen oder gar ganze Schwimmbäder Frauentage
bekommen sollen, dann stinkt das gewaltig nach der 2. Aussage: Hier
wird eine hier zu Lande nicht mehr übliche Moral an (und von!) Frauen
praktiziert, die alles bestreitet, was Frauen hier dürfen (wenn auch
früher nicht!). Wer sich ohne Kopftuch "entblößt" fühlt, auch wenn
weder Vater noch Bruder noch Ehemann das Tragen verlangen, der sollte
mal sein Verhältnis zu seinem Körper überprüfen: Kopfhaare =
Geschlechtsmerkmal und damit Schamgrenze?
Verwundern muss man sich über die Vertreter der Toleranz hier: Im
Namen der Freiheit für die Freiheit des Verhüllens und Bedeckens!
Warum soll man nicht mal deutlich sagen, dass man nicht gewillt ist,
50 Jahre zurück zu gehen in den moralischen Ansprüchen an die Frauen.
Schließlich wollen die streitbaren Kopftüchlerinnen ja nichts anderes
als ihre Beschränkung im Namen der Toleranz als akzeptiere
Möglichkeit (womöglich noch als "Freiheit der Entscheidung")
unwidersprechlich zu machen. Das sollte man doch nicht mitmachen.
Die staatlichen Stellen sehen sich anders herausgefordert: Wie schon
beim Radikalenerlass wollen sie durch Vorschriften klarstellen, dass
die von ihnen ins Amt Gesetzten auch 100% das vertreten, was ihnen
als die Grundprizipien ihrer Herrschaft bekannt ist. Dass Frau
Schavan u.a. bei Kopftuchträgerinnen die Vermutung hegen, diese seien
keine 100%igen Grundgesetzler, liegt auch ein wenig an der
Begründung: Wer in Namen einer anderen Religion als die übliche auf
die "Freiheit" pocht, dem wird einfach auch unterstellt, dass er das
nicht nur religiös meint. (Nebenbei: Den Vertretern der großen
christlichen Gemeinschaften wird dies auf Grund langer positiver
Erfahrung seitens des Staates nicht unterstellt: die haben immer das
gemacht, was sie sollten...)
Also: Nicht alles immerzu vermischen, sondern auch mal
auseinanderhalten!
Ohne Kopftuch, mit langer Hose, aber nicht bauchnabelfrei
barbel