Wer die Geschichte studiert, wird mit der fatalen Stummheit des einfachen Volkes konfrontiert, während er dafür umso ausführlicher die Redseligkeit der Herrschenden erlebt. Jahrhunderte lang wurde das Volk stumm gehalten, nur ganz selten in Aufständen und der Revolution kam es zu Wort, wenn es seine Wut ausleben konnte in seinen Zerstörungshandlungen.
Die Herrschenden dominieren mit ihren Lautsprechern die Öffentlichkeit und konnten Jahrhunderte lang in der Gewissheit schwelgen, dass das einfache Volk nicht widersprechen kann. Bis heute regiert der Zynismus, wenn die Regenten sich auf die schweigende Mehrheit berufen, die angeblich hinter ihnen stehe, nur weil diese nicht zu widersprechen vermochte. Rundfunk und Fernsehen hatten keinen Rückkanal.
Im Zeitalter des Internet klappt das nicht mehr so ohne Weiteres, die Stummheit des Volkes ist nicht mehr garantiert, es bleibt den Herrschenden nur noch das Instrument ihrer Selbstherrlichkeit, die Stimme des einfachen Volks zu verunglimpfen.
Um das Meinungsmonopol wieder einzufangen, bedarf es auf Seiten der Herrschenden drastischer Zensurmaßnahmen und der Volksbeschimpfung.