TP erinnert mich an die Piscatorbühne der 20er, in der sich das bürgerliche Publikum seine abendliche Geißelung abholte und an der die eigentlich zu agitierenden Arbeiter kein Interesse hatten. Auch Brecht hatte das Problem.
Doch das bitter Ernste heute ist, das sich das durch einheitliche Massenmedien entmündigte Publikum wenigstens über den Blog seine eigene Meinung zurückholt. Gut ist, das der hier demonstrierte Zynismus und die Verachtung der Medienschaffenden die ganze Situation schlagartig beleuchtet. Auch Künstler verachten zumeist ihr Publikum, mehr oder weniger offen und auch linke Medienschaffende haben auch nur Interesse an ihrer eigenen Meinung, haben Probleme mit einer anderen Meinung als der Ihren, die jeweils in entsprechendem Maße von den Bloggen auch nicht ernst genommen wird.
Der Unterschied ist lediglich, das Blogger nicht so arm sind, mit ihrer Meinung auch noch Geld verdienen, sie verkaufen zu müssen.
Aber was uns alle eint ist der Spaß an der eigenen Meinung und das ist die Grundlage an einer Pluralen Demokratie, auch wenn die mancher Autor hier verachtet. Doch wer sich hier auf die Bühne begibt, Autor wie Blogger, unterwirft sich der Meinungsvielfalt auch wenn er sie öffentlich verachtet. Und das ist das sympathische hier am Autor und am TP Portal.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.08.2021 16:09).