Wenn der Westen doch angeblich so besonders patriarchisch ist, wie kommt es dann, dass der Westen der Erdteil ist, in dem so etwas wie Frauenrechte und Gleichberechtigung überhaupt entstanden?
Komisch, dass man aus keinem anderen Erdteil von einer nennenswerten Frauenbewegung hört oder von solchen Denkern wie Mill, alles Zufall?
Die Bibel mag patriarchisch geprägt sein, aber was ist mit der Marienverehrung oder der Entwicklung der modernen Ehe, in der der Mann die Frau nicht einfach hinauswerfen kann?
Ist es nicht grade der Witz, dass man von so etwas wie einer "mitochondrialen Eva" spricht? Wieso wird das "christlichen Abendland" in Anführungszeichen gesetzt, aber nicht das Wort Gottes? Warum stattdessen angeblich?
Der Vatikan als Fort Nox des Patriarchats, was? Was sagen die Autoren denn zu gewissen anderen Ländern, in denen Frauen ohne männliche Begleitung das Haus nicht verlassen dürfen?
Ist Patrix ein ideologisches Kampfwort?
Bestreitet denn jemand, dass Kontrolle über die Sexualität für ein Patriarchisches System wichtiger ist als für eine Matriarchisches?
Die Kontrolle über die weibliche Sexualität ist im Westen systemerhaltend?
Was ist mit den Aufkommen des Dekolletee, das schon seit dem 16. Jahrhundert existiert? Ist die Kontrolle da nicht eher "systemerhaltend", wo Frauen ohne männliche Begleitung das Haus nicht verlassen dürfen oder gleich durch Abbinden der Beine am Verlassen des Hauses gehindert werden?
Zu unterstellen, dass die Wissenschaft einfach eine Rechtfertigungserzählung der Patrix ist, ist das nicht eine Form des Relativismus? Wo bleibt der Anspruch objektiver Erkenntnis?
Wenn die Dämonisierung der Sexualität sich fortschreibt, wie erklären die Autoren sich dann den Erfolg von solchen Theorien wie der Psychoanalyse oder jetzt Gender und was damit zusammenhängt?
Woran machen wir denn die besonders starker Penetranz des Pat. im Westen fest? Vor allen Dingen, im Vergleich wozu, den alten Römern oder den (historischen) Chinesen?
Das Wesen der Wissenschaften verändern, was ist damit gemeint? Wo bleibt der Geltungsanspruch von Nachweisen oder die Verallgemeinerbarkeit von Erkenntnis?
Könnte es sein, dass das, was als "patr. Konterminierung" bezeichnet wird, eigentlich etwas völlig anderes ist?
Die Antworten auf diese Frage muss der Leser selbst suchen. Ich stelle fest, dass ich nur Fragen gestellt habe.