Die Nazis hatten damals ja den größten Teil ihrer Ideologie lediglich von den amerikanischen Eliten übernommen: Eugenik, Rassenideologie (vor allem die hierarchische Anordnung von angeblichen menschlichen "Rassen", vergl. Madison Grant, Passing of the Great Race, USA 1916), den modernen Antisemitismus (im Gegensatz zum klassischen Antijudaismus im Christentum, vergl. Henry Ford, The International Jew: The World's Problem, USA 1920-22), sowie die Ideen von moderner politischer Propaganda, die Goebbels vom Amerikaner Edward L. Bernays (vergl. sein Buch Propaganda von 1928) übernommen hatte.
Die modernen USA sind (schon lange) nichts anderes als das, woven die Nazis nur träumten, es zu werden. Das ist mir zum ersten mal so richtig klar geworden, als ich den Propagandastreifen Pearl Harbor gesehen hatte. Heute weiß ich, die USA als politisches und kulturelles Konstrukt sind die krasseste Manifestation des Faschismus und waren dies schon, bevor der Namensgeber des Faschismus, Mussolini, überhaupt geboren war.
Nun haben es die Nazis aber ein für allemal versaut mit der Rassenideologie, der Eugenik und dem Antisemitismus. Dafür waren ihre Verbrechen einfach zu grotesk und schrecklich. Also, was tun, wenn nicht die Ideologie umzukehren und quasi ihre Inversion als liberal-progressiven Totalitarismus in Form von political correctness, Feminismus, Gender Ideologie und woke und cancel culture zurückkehren zu lassen?
Das, was derzeit im englischsprachigen Raum abgeht, in den Medien, aber vor allem an den Universitäten, ist absolut spaltend und totalitär und getrieben vom öffentlichen Denunziantentum (vor allem auf Twitter, der übelsten Verdummungs- und Primitivierungsmaschine, die sich je ein Mensch ausgedacht hat).
Letztendlich muss man sich doch klarmachen: es ist völlig egal, ob ich fixiert darauf bin, die Menschheit zwanghaft in Rasse und Geschlecht einzuteilen, weil ich mir so die eigene Überheblichkeit via Hautfarbe oder Geschlechtsteil einreden kann, oder ob ich diese Fixierung anhand der angeblichen Vermeidung oder Verhinderung von "Rassenhass" und "Sexismus" anstrebe, um dann allen anderen aus meiner moralischen Überlegenheit das Wort verbiete. Am Ende bleibt die Überheblichkeit und die Unterdrückung anderer Sichtweisen.
Die Fremdenfeindlichkeit und der Sexismus des Proletariats unterscheiden sich vom den elitären Varianten. Bei den Proleten sind das meistens nur Projektionen aus der eigenen Frustration heraus, nicht am allgemeinen Wohlstand teilhaben zu können und die Schuld dann nicht bei sich oder (direkt) bei der Obrigkeit zu suchen, sondern bei einem abstrakten "Anderen" (Fremden). Das ist psychologisch zu erklären und mit ein wenig Denken eigentlich nicht gesamtgesellschaftlich gefährlich, es sei denn, es wird von Eliten instrumentalisiert. Der klassische Elitenrassismus genauso wie der paternalistische elitäre Gutmenschenliberalismus basiert aber auf der gleichen Überzeugung, allen anderen überlegen zu sein. Es unterscheidet sich nicht, es ist nur gespiegelt, nur die Inversion.
Man bedenke: die gut gemeinte helfende Hand reicht immer von oben (der gute Helfer) nach unten (die arme Sau, die ohne meine Hilfe nicht klarkommt).
Dazu gehört z.B. auch die ganze Hätschelei der Juden in den USA und auch in Europa - vom Antisemitismus in den Philosemitismus - zumindest solange es Zionisten und Aschkenasim ("weiße" Juden) sind. Dabei ist der Zionismus selbst eine zutiefst rassistische "white supremacy" Ideologie, ganz ähnlich der Nazis: Lebensraum Ost in Palästina und alles für die "jüdische Rasse", die im Zionismus genauso Fiktion ist wie damals die "arische Rasse" im Nationalsozialismus. Das mal nur als Beispiel.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.01.2021 15:44).