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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Demonstrieren ist nicht schön

für alle, die es heute zum ersten Mal tun, nicht dass die
Enttäuschung zu groß wird: erstmal sitzt man ewig im Bus, der gerät
dann in einen Stau, es dauert ewig, bis er seinen Parkplatz hat, dann
muss man ewig laufen und während der Veranstaltung ist es nicht
leicht, etwas zu essen zu bekommen oder aufs Klo zu gehen.

Warum gibt man sich das? Nun eben, damit die Million zusammnenkommt.
Wenn eine Million dasteht, das ist in der Bundesrepublik ein
ungeschriebenes Gesetz, dann wissen die Oberen, dass sie die
Dastehenden nicht mehr verarschen dürfen, die müssen sie dann ernst
nehmen, ob sie wollen oder nicht. Von daher ist es auch ganz und gar
unnötig, möglichst verdrossen und beleidigt dreinzublicken, was viele
Demonstranten als notwendige und identitätsstiftende Attitüde
betrachten. Eine ganz und gar unnötige Erschwernis des ansonsten
schon nicht leichten Demonstrationstages, denn es spricht nichts
dagegen, denselben mit heiterer Gelassenheit und netten Witzchen zu
garnieren. Eigentlich kommt es nur darauf an, einen Viertel
Quadratmeter Platz wegzunehmen und zu klatschen, wenn etwas Richtiges
gesagt wurde und zu buhrufen, wenn gelogen wird.

Ja seid doch froh, dass sich die Linke endlich bewegt. Das Schlimmste
wäre doch, wenn die Menschheit tatenlos dasitzt und ihrem Untergang
einfach zusieht wie eine Kuh wenn's blitzt. Das konservative und auch
das liberale Lager ist ja regelrecht paralysiert, denen ist
vollständig das Weltbild zusammengekracht, seit ihr Kapitalismus
pausenlos die Note ungenügend verpasst bekommt. Die Linke hat in
diesem Moment erstklassige Karten, aber nur schlechte, bzw. keine
Spieler. Mal sehen, ob sich das im Rahmen dieser Großdemos ändert.  

Das Interessante, würde ich sagen, kommt demnächst wieder von links.

Gruß Artur    
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