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Amis orientierunglos, wir auch

Artur_B schrieb am 4. März 2006 14:28

> Früher war auf die Amis in einem Punkt Verlass: dass ihre Eliten in
> der Lage waren, das Weltgeschehen zu verstehen und richtig zu
> interpretieren, auch in schwierigsten Zeiten des Kalten Krieges, der
> alles andere als übersichtlich war.

Du hast zum Teil schon recht, aber zur Zeit des kalten Krieges war
die Welt auch objektiv einfacher. Und selbst damals haben die Amis
Fehler gemacht (Vietnam, Chile, übertriebene Aufrüstung).

Heute ist die Welt komplizierter.

> Wie anders heute: man hat zum ersten Mal den Eindruck, dass die
> amerikanischen Eliten nicht die geringste Ahnung davon haben, in
> welcher Situation das Land sich befindet und noch weniger, wohin der
> von George Bush eingeschlagene Weg letztendlich führen wird.

Richtig. Das liegt aber auch daran, dass hier 25 potentiell
einflussreiche Länder lieber über Agrarbeihilfen debattieren, als
sich den weltpolitischen Fragen zu stellen und die Amis im Guten zu
unterstützen und im Schlechten auszubremsen.

Ich würde sagen, die Orientierungslosigkeit ist in Europa eher noch
schlimmer als in den USA. Das Weltbild der USA mag falsch sein, aber
sie haben wenigstens eins.

MfG, Birne

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