<quote>
Dass europäische Intellektuelle ab und an, den Klu-Klux-Klan
romantisierend, den USA ihren "Rassismus" vorwerfen, so als wäre
Europa Rassismus-frei, ist einfach lächerlich. Es ist, könnte man
polemisch sagen, das wishful thinking der europäischen
Intellektuellen, die die Erfahrung nicht verschmerzen können, dass
ihr Kontinent die internationale Führungsrolle verloren hat.
Vielleicht war ja die Moralisierung des Irak-Kriegs ein letzter,
ungeschickter Versuch, diese Rolle zurück zu gewinnen.
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Aber das bedeutet doch nur, dass die Deutschen getan haben, was
dringend nötig war. Es rechtfertigt keinesfalls dieses Verhältnis von
Musterschüler, die nun andere Schüler beim Lehrer verpetzen wollen.
Diese selbstgefällige moralische Beflissenheit erinnert mich immer an
Heinrich Manns großen Roman "Der Untertan."
</quote>
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Und wenn sich europäische, vor allem deutsche Leser wirklich darüber
aufregen sollten, dass ich in Amerika meine Fähigkeit zum
Nationalstolz einer anderen Art von Nationalstolz entdeckt habe, so
wundert mich das zunächst. Ist mein Einzelfall denn so wichtig? Und
dann frage ich manchmal weiter, wofür denn diese Aufregung bei
einigen meiner Leser ein Symptom sein könnte.
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Dass europäische Intellektuelle ab und an, den Klu-Klux-Klan
romantisierend, den USA ihren "Rassismus" vorwerfen, so als wäre
Europa Rassismus-frei, ist einfach lächerlich. Es ist, könnte man
polemisch sagen, das wishful thinking der europäischen
Intellektuellen, die die Erfahrung nicht verschmerzen können, dass
ihr Kontinent die internationale Führungsrolle verloren hat.
Vielleicht war ja die Moralisierung des Irak-Kriegs ein letzter,
ungeschickter Versuch, diese Rolle zurück zu gewinnen.
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Aber das bedeutet doch nur, dass die Deutschen getan haben, was
dringend nötig war. Es rechtfertigt keinesfalls dieses Verhältnis von
Musterschüler, die nun andere Schüler beim Lehrer verpetzen wollen.
Diese selbstgefällige moralische Beflissenheit erinnert mich immer an
Heinrich Manns großen Roman "Der Untertan."
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Und wenn sich europäische, vor allem deutsche Leser wirklich darüber
aufregen sollten, dass ich in Amerika meine Fähigkeit zum
Nationalstolz einer anderen Art von Nationalstolz entdeckt habe, so
wundert mich das zunächst. Ist mein Einzelfall denn so wichtig? Und
dann frage ich manchmal weiter, wofür denn diese Aufregung bei
einigen meiner Leser ein Symptom sein könnte.
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