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  • bbirke

mehr als 1000 Beiträge seit 22.12.2004

Lange etablierte Unkultur der Hetzjagden

Diese Hetzjagden, die nicht nur Ablehnung ausdrückten, sondern letztlich auf gesellschaftliche und berufliche Vernichtung abzielten, sind keineswegs neu. Man denke an die seit Jahrzehnten immer wieder auftauchenden Kampagnen gegen Politiker und Prominente, meist wegen Vorwürfen im "rechten" Themenbereich. Hat irgendwer verstanden, was Eva Hermann schlimmes getan hatte, dass sie bei Johannes B. Kerner rausgeschmissen wurde, nachdem sie da den erhofften, öffentlichen Canossagang nicht gemacht hatte? Und vor allem "Antisemitismus" wird wirklich oft an den Haaren herbei gezogen und willkürlich überall hinein interpretiert, wenn sich jemand unbeliebt macht - sogar die "Definitionen" dafür wurden dahingehend angepasst.

Das heißt nicht, dass die Haltungen von Eva Hermann jetzt durchweg gut und vernünftig waren. Die #allesdichtmachen-Videos waren durch die Verwendung von Ironie Holzhämmer, die Coronamaßnahmen insgesamt, undifferenziert durch den Kakao zogen und damit letztlich auf "Querdenker"-Niveau hinausliefen, auf Esoterik- und Quacksalber-Niveau.

Normalerweise würde man bei sowas erwarten, dass es zwar Gegenwind gibt, aber dass zumindest irgendwo Stopp gemacht wird, so dass nicht Schauspieler Berufsverbote kriegen sollen oder Musiker aus ihren Bands geworfen werden. Das ist aber schon lange nicht mehr der Fall, oder ist es nie gewesen, wenn Leute im medialen Herdentrieb nicht mitliefen, sich verbindlichen Glaubensdogmen nicht unterordneten.

Von daher wäre es eher die Ausnahme, wenn diese Kampagne jetzt doch begrenzt wird und man die schlimmsten Auswüchse kritisiert. Leider bekommt durch sowas auch der Verschwörungs-Quatsch Zuspruch: nichts "belegt" Verschwörungstheorien scheinbar mehr, als Repression und Strafen für ihre Äußerung.

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