Zwischen Ostern und Oktober macht auch in Deutschland Corona eine Pause. Naja, fast. In Bus und Bahn braucht man eine FFP2-Maske, auf dem Oktoberfest nicht. Im Flugzeug auch nicht, rein zufälligerweise wurde das ja aufgehoben, nachdem man Politiker und Hofberichterstatter ohne erwischt hat und Scholz versucht hatte, die Maskenfreiheit mit dem Kunstgriff "Regierungsflieger sind Kampfflugzeuge" zu erklären.
Mein alter Arbeitgeber insistierte noch im Juni, die Maske muss vor's Gesicht und wer nicht komplett geimpft ist (2x "Grundimmunisierung" + 1x Booster) muss sich täglich testen lassen. Dazu gab's Abstandssensoren, die losgingen, wenn man sich zu nah (<1,5m) kam und die Abstandsregel ignorierte. Galt übrigens für Geimpfte wie Ungeimpfte.
Nicht, dass ich etwas mit Menschen, Patienten gar zu tun gehabt hätte, den täglich Irrsinn gab es bei einem Fertiger für Industrieelektronik. Und der Krankenstand war trotzdem hoch, die Ausfallrate über die Zeit gesehen fast deckungsgleich mit der Durchimpfungsrate. Aber ich will darüber gar nicht spekulieren.
Abgesehen von solchen Stilblüten und Ausnahmen war die Pandemie im Sommer praktisch weg. Wie schön!
Die war sogar so sehr verschwunden, dass auch unser Gesundheitsminister meinte, "vollständig geimpft" zu sein, auch wenn sein elektronischer Impfpass nur drei statt vier Impfungen anzeigte und er es "wohl versäumt hatte", die vierte Impfung eintragen zu lassen. Ja, im Sommer gab's weder 3G noch 2G noch irgendwelche Kontrollen. Man meinte, die Pandemie ist rum.
Nun kommt der Herbst und mit ihm die Erkältungszeit und natürlich auch Corona. Mal sehen, welche tödliche Variante dieses Mal die Ungeimpften dahinraffen soll, so dass sie auch dieses Winterhalbjahr staatlicher Erziehungsgewalt mit Wegsperren und Ausschlüssen aus dem öffentlichen Leben bedacht werden müssen. Nachdem ich ja nicht wie erwartet irgendwann zwischen März und April '22 verschieden bin an der neuesten Killervariante, bin ich gespannt, wann der Gesundheitsminister wieder den Mahner gibt und den Teufel an die Wand malt von der Übersterblichkeit der Ungeimpften, die bis heute nicht eingetreten ist.
Nachdem ich nun einen Blick auf's Oktoberfest geworfen habe, auf sonstige Volksfeste. auf die Maskenbefreiung in Fliegern aber nicht in den Öffis und obendrein ein "Stichtag" feststeht, ab wann der ganze Spaß mit Maske, Testpflicht & co von vorn losgeht, bin ich der Überzeugung, dass auch der dritte Corona-Winter vor allen Dingen von einer politischen Pandemie dominiert sein wird, nämlich jener der Warner, Mahner und Paniker, die zur Spritze drängen und zur Selbstisolation. "Zum Glück" überlässt man auch diesen Winter nix dem Zufall und hat vorsorglich die Bundeswehr als "Katastrophenschutzmaßnahme" aktiviert - etwa um bei der Impfkampagne zu helfen oder wütende Bürger von einer allzu deutlichen Meinungskundgabe abzuhalten.
Würde eigentlich ein Ende der Pandemie bzw. der Maßnahmen Frieden in die Gesellschaft bringen? Jetzt, zu dieser Zeit, wenn's Leben unbezahlbar wird und Krise um Krise die Stimmung verschlechtert? 2020 war trotz Sommerpandemie eine Lachnummer verglichen mit dem, was nun droht. Ich hab keine Angst, keine Sorge, aber ich wünsche, dass diese bleierne Zeit der Dauerkrisen endlich ein Ende findet und die Verantwortlichen auch juristisch belangt werden.