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Facharbeiter

kallekoelle schrieb am 21. September 2006 6:35

> .....arbeitete ich mit Kollegen aus den sieben jugoslawischen
> Nationalitäten zusammen. Ale waren entsetzt und beteuerten uns
> deutschen Kollegen gegenüber immer wieder, dass sie sich als
> Jugoslawen fühlten. Sie sprachen miteinander serbokroatisch und
> achienen sich durchaus bewußt zu sein, dass der *Westen* am Zwist
> zwischen ihnen interessiert war. Historisch hatten die übrigens eine
> sehr gute Bildung. Sie waren alle gute Facharbeiter. Deutsche wußten
> zu der Zeit wenig über das Nationalempfinden der jugoslawischen
> Bevölkerung (scheint sich nicht geändert zu haben).

Wenn wir schon mit "eigenen" und subjektiven Erfahrungen (Blödsinn,
objektive Erfahrungen gibt es sowieso nicht) aufwarten wollen: Ich
habe mit weit mehr Jugoslawen zu tun gehabt, und die, die sich als
Nationalisten und Faschos entpuppten, kenn ich seitdem nicht mehr,
folglich kenn ich heute nur noch ganz wenige. Selbst von denen, die
hier leben, waren damals viele für Abspaltung und Krieg,
hauptsächlich die Dumpfbacken unter 20 Jahren, die noch keine Ahnung
vom Leben hatten (aber einen gewalttätigen, saufenden Vater mit
wahlweise Ustasa- oder Cetnik-Vorfahren) und grad mal Hauptschule
geschafft haben. Aber auch Leut mit Abitur, Studium und jene, die
dienstlich mit Wirtschaft, Verwaltung, Bankenwesen zu tun hatten,
waren, wenn sie sich denn als Kroaten "fühlten", für die
Zerschlagung. So wie manchmal der Bayer von der Trennung von der BRD
träumt, weil er wirtschaftlich besonders gut dasteht; die Region
Niederbayern würde er dabei gerne an die Tschechei abgeben, die macht
die Statistik so schlecht...

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