Bevor man sinnvoll darüber diskutieren kann, ob die Türkei nach
"Europa" gehört, müßte man eigentlich erstmal darüber nachdenken, was
die EU sein oder werden will.
Da gibt es einerseits das Konzept einer besseren Freihandelszone, zum
anderen den Wunsch, eine darüberhinausgehende handlungsfähige
politische Einheit aufgrund gemeinsamer Werte und Interessen zu
schaffen.
Anhänger der Freihandelszonen-Idee (Briten und wegen eigener
Interessen auch die USA) werden ganz selbstverständlich für einen
Beitritt der Türkei sein; auf dieser Ebene überwiegen die Gründe für
einen Beitritt der Türken.
Will man die EU dagegen mehr als integrierte Union gestalten, dann
stellt sich die Frage, warum die Türkei, die kulturell nur wenig mit
dem klassischen Mittel- und Westeuropa kompatibel ist, dabei sein
soll. Aus dieser Perspektive ist ein EU-Beitritt der Türken eher
skeptisch zu beurteilen.
Solange man die Vorfrage nicht klärt, reden die Beteiligten auf hohem
Niveau aneinander vorbei. In diesem Licht sind auch die
unterschiedlichen Positionen von England einerseits und
Frankreich/Deutschland andererseits verständlich. Zudem sind sich die
Mitgliedstaaten offenbar untereinander als auch jeweils intern selbst
nicht so ganz einig, wo es denn nun eigentlich hingehehen soll.
Vielleicht wird man dieses Durcheinander nur durch eine "kleine" und
eine "große" Mitgliedschaft in der EU auflösen können.
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"Europa" gehört, müßte man eigentlich erstmal darüber nachdenken, was
die EU sein oder werden will.
Da gibt es einerseits das Konzept einer besseren Freihandelszone, zum
anderen den Wunsch, eine darüberhinausgehende handlungsfähige
politische Einheit aufgrund gemeinsamer Werte und Interessen zu
schaffen.
Anhänger der Freihandelszonen-Idee (Briten und wegen eigener
Interessen auch die USA) werden ganz selbstverständlich für einen
Beitritt der Türkei sein; auf dieser Ebene überwiegen die Gründe für
einen Beitritt der Türken.
Will man die EU dagegen mehr als integrierte Union gestalten, dann
stellt sich die Frage, warum die Türkei, die kulturell nur wenig mit
dem klassischen Mittel- und Westeuropa kompatibel ist, dabei sein
soll. Aus dieser Perspektive ist ein EU-Beitritt der Türken eher
skeptisch zu beurteilen.
Solange man die Vorfrage nicht klärt, reden die Beteiligten auf hohem
Niveau aneinander vorbei. In diesem Licht sind auch die
unterschiedlichen Positionen von England einerseits und
Frankreich/Deutschland andererseits verständlich. Zudem sind sich die
Mitgliedstaaten offenbar untereinander als auch jeweils intern selbst
nicht so ganz einig, wo es denn nun eigentlich hingehehen soll.
Vielleicht wird man dieses Durcheinander nur durch eine "kleine" und
eine "große" Mitgliedschaft in der EU auflösen können.
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