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  • Niccus

895 Beiträge seit 27.06.2005

Der Faktor "menschliche Arbeit" – ist der nicht inzwischen total überbewertet?

Ich weiß, zu Zeiten von Marx & Co. ging es um die Ausbeutung des armen Arbeiters, v.a. um die Ausnutzung seiner Arbeitkraft. Aber mal ganz ehrlich: Wer braucht die künftig noch? Die Arbeit besteht doch zunehmend darin, die eigentlichen Arbeiter, die Maschinen, zu überwachen. Und bald braucht man in mehr und mehr Gebieten womöglich auch dazu niemanden mehr.

Frage daher an die Kundigen der Materie: Ist es überhaupt noch sinnvoll, den Begriff "Arbeit" als "menschliche" Arbeit in die Rechnung einzubringen? Aus kapitalistischer Sicht sind ein Arbeiter (Mensch) und ein Roboter (od. jede andere Maschine) eigentlich dasselbe. Warum dann künstlich hier eine Grenze ziehen, wo doch faktisch, sobald es möglich wäre, sämtliche Menschen durch Maschinen ersetzt werden würden. Nämlich sobald die Kosten einer Maschine Anschaffung + Unterhalt + variable Kosten unter denen eines Menschen liegt.

Sollte man, zum Verständnis der Wirtschaft, das nicht stärke abstrahieren, bzw. vom Menschen loslösen? Also einfach sagen: Mensch = Maschine. Egal, immer der, der halt gerade die Arbeit macht.

Gedanklich trennen meine ich. Unabhängig davon, ob man nun glaubt, dass es moralisch/politisch/soziologisch total wichtig oder wünschenswert wäre, wenn jeder brave Mensch sein Tagwerk verrichten können dürfte. Oder ob man anderer Meinung ist. Das ist egal.

Wenn man die kapitalistische Wirtschaft wissenschaftlich verstehen will, und nicht einfach nur moralisch hinein agitieren, warum noch mit dem Menschen rechnen, wenn es "die anderen" (die Kapitalisten) doch ganz offenbar nicht tun?

Wer erklärt mir das ein bisschen?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.08.2019 10:56).

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