Bmvv schrieb am 4. April 2007 13:11
> Nun, da hat sich der gute Ruediger geirrt. Und? Muessen wir den
> Artikel nun komplett kritisch hinterfragen?
Ja. Ich schaetze normalerweise an Ruediger Suchsland, was
viele, gerade aus dem neudeutschnationalen Lager an ihm
skandaloes und verabscheuenswuerdig finden, dass er naemlich
Filmkritik auch als Kultur- und Gesellschaftskritik versteht
und soziale und historische Zusammenhaenge nicht ausspart.
> Noe! Ein Stockfehler, wie
> er zuhauf im modernen Journalismus zu finden ist. Der moderne
> Journalismus ist schnell und breit gefaechert.
Das mag sein. Wenn an Ruediger Suchsland etwas lesenswert
ist, dann, dass er ueber dem Markwort- oder Broder-Stil
steht, dass er breiter reflektiert und daher auch da, wo
man ihm nicht oder nicht ganz folgen mag, reflexionswuerdig
bleibt. Und dieser Fehler ist mehr als ein "Stockfehler",
was immer das sein mag.
> Die "peinlich" genau
> recherchierten Artikel der pre-postmodernen gibt es nicht mehr und
> ist IMO in vielerlei Hinsicht auch gut so!
Was daran gut sein mag, wenn man nicht im Fokus- oder
Spiegel-Stil dahinrotzt, vermag ich nicht zu sehen.
Aber dieser Fehler war mehr als peinlich, weil seine gesamte
Tirade dumpf aus dem Vorurteil geschoepft und gnadenlos
falsch war.
Das Spartakus-Thema gruendet ideengeschichtlich auf die
der "Gruppe Internationale", auf Karl Liebknecht und
Rosa Luxemburg, auf Opposition gegen Krieg und Schlaechterei,
Nonkonformismus gegenueber Arschkriecherei der Mehrheits-
SPD und ihrer nationalen Besoffenheit im ersten Weltkrieg.
Der roemische Sklavenaufstand war hier Metapher fuer
Befreiung und Selbstbefreiung der Unterdrueckten.
Nichts in diesem Thema hat etwas mit Militaer oder
Todeskult zu tun, noch weniger mit Unterwerfung unter
Staatm Autoritaet und Unterdrueckung, vielmehr exakt
im Gegenteil.
Dass Suchsland hier danebenhaut, zeigt, dass er der
dumpfen antikommunistischen Ideologie des rechten
Mainstreams genauso aufgesessen ist wie der
ordinaere Rechte. Schade.
a^2
> Nun, da hat sich der gute Ruediger geirrt. Und? Muessen wir den
> Artikel nun komplett kritisch hinterfragen?
Ja. Ich schaetze normalerweise an Ruediger Suchsland, was
viele, gerade aus dem neudeutschnationalen Lager an ihm
skandaloes und verabscheuenswuerdig finden, dass er naemlich
Filmkritik auch als Kultur- und Gesellschaftskritik versteht
und soziale und historische Zusammenhaenge nicht ausspart.
> Noe! Ein Stockfehler, wie
> er zuhauf im modernen Journalismus zu finden ist. Der moderne
> Journalismus ist schnell und breit gefaechert.
Das mag sein. Wenn an Ruediger Suchsland etwas lesenswert
ist, dann, dass er ueber dem Markwort- oder Broder-Stil
steht, dass er breiter reflektiert und daher auch da, wo
man ihm nicht oder nicht ganz folgen mag, reflexionswuerdig
bleibt. Und dieser Fehler ist mehr als ein "Stockfehler",
was immer das sein mag.
> Die "peinlich" genau
> recherchierten Artikel der pre-postmodernen gibt es nicht mehr und
> ist IMO in vielerlei Hinsicht auch gut so!
Was daran gut sein mag, wenn man nicht im Fokus- oder
Spiegel-Stil dahinrotzt, vermag ich nicht zu sehen.
Aber dieser Fehler war mehr als peinlich, weil seine gesamte
Tirade dumpf aus dem Vorurteil geschoepft und gnadenlos
falsch war.
Das Spartakus-Thema gruendet ideengeschichtlich auf die
der "Gruppe Internationale", auf Karl Liebknecht und
Rosa Luxemburg, auf Opposition gegen Krieg und Schlaechterei,
Nonkonformismus gegenueber Arschkriecherei der Mehrheits-
SPD und ihrer nationalen Besoffenheit im ersten Weltkrieg.
Der roemische Sklavenaufstand war hier Metapher fuer
Befreiung und Selbstbefreiung der Unterdrueckten.
Nichts in diesem Thema hat etwas mit Militaer oder
Todeskult zu tun, noch weniger mit Unterwerfung unter
Staatm Autoritaet und Unterdrueckung, vielmehr exakt
im Gegenteil.
Dass Suchsland hier danebenhaut, zeigt, dass er der
dumpfen antikommunistischen Ideologie des rechten
Mainstreams genauso aufgesessen ist wie der
ordinaere Rechte. Schade.
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