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  • Fiend_THeyde

mehr als 1000 Beiträge seit 31.03.2004

Nicht ganz richtig...

Subzero schrieb am 4. April 2007 23:46

> frajo rolofs schrieb am 4. April 2007 13:19

> > vor allem hat er - natürlich unfreiwillig - gezeigt, daß die
> > römischen herrscher barbaren waren. 7000 kreuze an der via appia.

> Nicht nur das. 7000 Kreuze sind ne Menge Holz, die irgendwo
> geschlagen werden müssen. Der arme Wald!
> Aber Spartakus´Rache folgte: die Abholzung der Wälder führte zu
> klimatischen und geologischen Veränderungen, die zum Schluß das
> Römische Reich zusammenbrechen ließen.

> Mal im Ernst: den (gefangenen) Gegner locker flockig zu schlachten
> war damals üblich. Das war halt so.

Lies mal "Bellum Gallicum". Wer sich ergab, durfte auf die sog.
"Milde" des Feldherrn hoffen. Damit sich die unterwerfende Partei an
die Abmachungen hielt, hatte diese Geiseln in entsprechender Menge zu
stellen. Die Kapitulation war (zumindest für Cäsar) ein rechtlich
bindender Akt, an den er sich in der Regel gehalten hat. Cäsars
Verhalten in dieser Beziehung unterschied sich allerdings nicht
sonderlich von den übrigen römischen Feldherren.

Für Spartakus Heer galten solche Regeln natürlich nicht...das waren
in den Augen der Römer entlaufene Sklaven, die plündernd und mordend
durch die Gegend zogen, also mit anderen Worten Kriminelle. Das mit
dem Plündern und Morden stimmt übrigens. Der Film mit Kirk Douglas
hat die Vorgänge etwas verklärt.

Die Kreuzigungen an der via appia waren übrigens keinesfalls üblich
und sind gerade wegen ihrer Außergewöhnlichkeit dauerhaft im
Gedächtnis geblieben. Normalerweise wurden Gefangene, denen die
Kapitulation verwehrt wurde, als Sklaven verkauft. Zu diesem Zweck
reisten Aufkäufer gemeinsam mit dem römischen Heer. Am Gewinn war der
Feldherr beteiligt. Gefangene waren also ein wirtschaftlicher Wert,
der besonders für die notorisch geldknappen Feldherrn wie Cäsar eine
gewichtige Rolle spielte. Ausnahmen bestätigen wie stets die Regel. 

> Du kannst nicht mit heutigen
> moralisch-ethischen Vorstellungen über die damaligen Zeiten richten.


Cäsar ist bspw. für seinen buchstäblichen Völkermord an zwei
gallischen Stämmen (die bis auf wenige Überlebende niedergemetzelt
wurden) in Rom heftig kritisiert worden. Auch und gerade wegen der
moralischen Aspekte.

Unsere moralisch-ethischen Werte, die heutzutage wieder zur
Disposition stehen, gründen sich übrigens in wesentlichem Maße auf
antike Vorstellungen. Nur mal so nebenbei erwähnt. :)

Greets

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