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  • Lars Lonte

97 Beiträge seit 09.04.2007

Spartas Geheimnis


Vorab: Zwischen NERD und GEEK besteht ein Unterschied...den Geeks und
Comic-Fans wurde in Filmen wie "Mallrats" ein Denkmal gesetzt.
Einer meiner Kumpel ist ein Künstler und Student, ein Comic-Fan - und
höchst erfolgreich bei den Frauen...er hat sich über diese
cinematische Umsetzung des Comics sehr gefreut. EQ und IQ können
durchaus beide hoch sein - gerade bei Comic- und Film-Geniessen. Ich
kenne mindestens 4 - 5 Personen persönlich, auf die das zutrifft.
Clever und beliebt bei Freunden und Mädels...

Ich werde die Frage beantworten, warum "300" als künstlerische
Comic-Verfilmung so fasziniert. Die Menschen dort wirken frei und
stolz. Lebenskräftig. Ungekünstelt - in gewissem Sinn natürlich.
Ungehemmt. Ohne verdrehte und abgeklemmte Emotionalität! Voller
Vitalität! Und so war es in Sparta auch - die Vergiftung und
Verdrehung von Sprache und Rede ("Jeder ist für seine Worte in Sparta
voll verantwortlich!") und der Handels-Kapitalismus hatten noch nicht
Einzug gehalten!
Die Lebensenergie war dort noch nicht abgewürgt. Und deshalb wirkt
die Natur-Menschen Darstellung auch so provokativ auf heutige
zuschauende Kapitalismus-Sklaven!

Aufrechtes Stehen statt sich durchwursteln, kriechen und
manipulieren...kennt man so was als NLP-kundiger postmoderner
Journalist überhaupt noch?

Der freie Fluss der Lebensenergie hatte seine Analogie im
Wirtschaftssystem; Gemeinbesitz an Grund und Boden bei den
spartanischen Vollbürgern - und Schwundgeld, in Form von im feuchten
Mittelmeerklima bald rostenden Eisenmünzen nämlich...die so in Umlauf
gehalten wurden...und so in reale Infrastruktur und Bauten ohne
deflatorische Effekte durch Hortung, Spekulation und Zinswucher
flossen.

Fließendes Geld („Freigeld”) stand an der Wiege des Abendlandes...
Auch der Aufstieg Griechenlands hängt mit einer geldpolitischen
Innovation zusammen: Der Staatsmann Lykurg war sparsam – spartanisch.
Um zu sparen führte er Münzen aus Eisen ein. Im damals feuchten
Mittelmeerklima sind die Münzen verrostet. Das Geld ist genauso
veraltet wie die Dinge, die es dafür zu kaufen gab. Aus rostendem
Material lässt sich kein Geldvermögen aufbauen und vererben.

Was die griechische Hochkultur mit fließendem Geld geschaffen hat,
ist erstaunlich: die Baukunst des römischen Reiches, sowie die
Grundlagen der modernen Philosophie, der Mathematik, der Astronomie,
der Physik und – der Demokratie.

Sogar der Philosoph Aristoteles bezog sich bei seinen ersten
volkswirtschaftlichen Theorien auf die Gesetzgebung des Lykurg in
Sparta.

"Der Wucherer ist mit vollstem Recht verhaßt, weil das Geld hier
selbst die Quelle des Erwerbs ist und nicht dazu gebraucht wird, wozu
es erfunden ward. Denn für den Warenaustausch entstand es, der Zins
aber macht aus Geld mehr Geld...er [ist] von allen Erwerbszweigen der
naturwidrigste."

Aristoteles, Politik 1,3 in Gero Jenners „Das Ende des Kapitalismus”

http://www.vergessene-buecher.de

„Die Goldwährung ist die Räuberhöhle, der der Pesthauch der Bürger-
und Völkerkriege entsteigt. Die Goldwährung
entwaffnet mich, so daß ich dem Ansturm der Barbaren nicht
widerstehen kann. Das Gold rief mich ins
Dasein, doch die große Kindesmörderin vernichtet das keimende Leben.
Ehret Lykurg! Er ächtete das Gold, die
Ursache aller Verbrechen“, Gesell, Sylvio; Ges. Werke, Bd. 11, 1920,
S. 233.

Rolle rückwärts, in die Stadt Athen, in die Zeit des Aristoteles. Der
Philosoph, der der Ökonomie ihren Namen gab, hat auch die Geschichte
des Zinses entscheidend bestimmt. „Das Geborene ist gleicher Art wie
das Gebärende, und durch den Zins entsteht Geld aus Geld. Diese Art
des Gelderwerbs ist also am meisten gegen die Natur.“ Aristoteles’
Argument von der Unfruchtbarkeit des Geldes ist der Hauptgrund, warum
die Geschichte des Zinses zu einer Geschichte seines Verbotes wird.

Beispielsweise konnte der Volkswirt Gustav Ruhland den genialen
Spartanerkönig Lykurg nicht genug loben.
Ebenso, wie auch später Silvio Gesell diesem seine Reverenz erwies.
Hatte dieser
doch sein Volk mit seiner Gesetzgebung weise vor dem Kapitalismus des
Wuchers
vorausschauend für alle Zeiten gewarnt und als sein Vermächtnis
seinem Volk hinterlassen:
„Die spartanische Verfassung war so mit aller Energie bemüht den
Volkskörper
gesund zu erhalten und deshalb das Eindringen der Krankheit des
Kapitalismus
vorausschauend zu verhüten“.
Und doch gingen die Spartaner letztlich an innerer Zersetzung durch
das „Eindringen geldwirtschaftlicher Verhältnisse“ und dem „Ende der
Unveränderlichkeit des spartanischenGrundbesitzes“ (!) und
zunehmender Schuldenlast zugrunde.
„Und als man den krank gewordenen Volkskörper später heilen wollte,
zeigten
sich seine Machtmittel als zu klein für ein selbständiges gesundes
Gemeinwesen
inmitten einer kapitalistisch durchseuchten Welt“.
Reformen ihres letzten Königs Kleomedes IV., 226 v.u.Z. setzten noch
einmal Schuldenstreichungen, Beseitigung des Handels- und
Leihkapitalismus und die Wiederherstellung von Zucht und Ordnung
durch, wobei 80 reiche Personen verbannt und ihr Vermögen an 4000
spartanische Periöken verteilt wurde.
Was den Niedergangsprozeß zunächst umkehrte. Aber bereits nach fünf
Jahren
wurden sie mit Krieg überzogen und mit der militärischen Niederlage
gegen den
achäischen Bund und seinem mazedonischen Verbündeten im Jahre 221
v.u.Z. wurde
ihnen der Kapitalismus wieder aufgedrückt.

http://www.vergessene-buecher.de/system.html#anfang

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 http://www.subhash.at/freigeld/geldregiert.html#gnad

Zitat:
Tausendjähriger Wohlstand mit fließendem Geld
Die Sumerer haben den Schekel erfunden (Israel benutzt dieses Wort
heute für seine Währung). „Sche” bedeutet Weizen und „Kel” ist ein
Maß für 16 Gramm – soviel wie eine Kelle fasst. Mit Münzen im Wert
eines Schekels Weizen sind die schönen Priesterinnen im Tempel der
Fruchtbarkeitsgöttin Astarte bezahlt worden – für den heiligen
Geschlechtsverkehr. So brauchen die Männer den Weizen nicht in den
Tempel bringen.

Wenn der Weizen alt ist und verdirbt, werden die Schekel auch alt und
verderben. Und wenn er alle ist, sind die Schekel wertlos, denn für
die nächste Ernte werden neue geprägt. Der Schekel vereinfacht den
Tausch. Aufzubewahren ist er nicht besser und nicht schlechter als
Weizen.

Was die sumerische Hochkultur mit diesem fließenden Geld geschaffen
hat ist erstaunlich: Das babylonische Reich ist nach dem Urteil des
Propheten Jesaja „das schönste und herrlichste unter den
Königreichen”. Der griechische Schriftsteller Herodot hat im 5.
Jahrhundert v. Chr. Babylon, seine Hauptstadt, besucht und
überschwänglich beschrieben: Die Stadt hatte die Größe des heutigen
Paris. Die Stadtmauern waren über hundert Meter hoch und 25 Meter
breit, oben fuhren Wagen mit sechs Pferden. Mit ihren prachtvollen
Tempeln, weitläufigen künstlich angelegten Kanälen und hängenden
Gärten war sie für Jahrtausende – Jahrtausende! – die schönste und
reichste Stadt der Welt.

-->Inhalt

Fließendes Geld („Freigeld”) an der Wiege des Abendlandes
Auch der Aufstieg Griechenlands hängt mit einer geldpolitischen
Innovation zusammen: Der Staatsmann Lykurg war sparsam – spartanisch.
Um zu sparen führte er Münzen aus Eisen ein. Im damals feuchten
Mittelmeerklima sind die Münzen verrostet. Das Geld ist genauso
veraltet wie die Dinge, die es dafür zu kaufen gab. Aus rostendem
Material lässt sich kein Geldvermögen aufbauen und vererben.

Was die griechische Hochkultur mit fließendem Geld geschaffen hat,
ist erstaunlich: die Baukunst des römischen Reiches, sowie die
Grundlagen der modernen Philosophie, der Mathematik, der Astronomie,
der Physik und – der Demokratie.

-->Inhalt

Fließendes Geld („Freigeld”) macht aus armen Fischerdörfern reiche
Hansestädte
Eineinhalb Jahrtausende nach dem Zerfall des Römischen Reiches wird
Europa aus dem mittelalterlichen „Winterschlaf” erweckt – auch das
als Folge einer geldpolitischen Innovation:

Die Stauferkönige wissen nicht, wie sie ihren Haushalt finanzieren
sollen. Im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen Herrschern sind
sie arm, aber listig. Sie führen die „Brakteaten” ein – aus dünnem
Blech einseitig geprägte Münzen. Diese Münzen werden jährlich
„verrufen” – für ungültig erklärt. Mit einem „Abschlag” von 20 %
können sie dann gegen die neuen gültigen Münzen umgetauscht werden.
Mit dem Abschlag finanzieren die Könige den Staatshaushalt.

Und weil das so einfach ist, machen die meisten europäischen
Herrscher zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert es ihnen nach.

Was die mittelalterliche Hochkultur mit fließendem Geld geschaffen
hat, ist erstaunlich:

Die vielen wunderschönen mittelalterlichen Städte werden gegründet
und ausgebaut – im deutschen Sprachraum, in Italien, in Frankreich
und Holland.
Fast alle großen Dome und Kathedralen Europas werden in dieser Zeit
erbaut.
Die Hanse verwandelt ärmliche Fischerhäfen rund um die Ostsee in
Oasen blühenden Reichtums – die Hansestädte.
Die Fünftagewoche wird fast überall eingeführt – ganz ohne
Gewerkschaften: außer dem Sonntag ist der „blaue Montag” arbeitsfrei.
Teilweise gibt es sogar eine 4-Tage-Woche.
Der Historiker Egon Friedell beschreibt die üppigen Festgelage des
einfachen Volkes mit Gauklern und Geschichtenerzählern, Musikanten
und Troubadouren – da läuft jedem von uns das Wasser im Munde
zusammen. Es ist eine Zeit, die überquillt vor triefendem Hochgenuss.

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