> Zum einen muss ein übergreifender Moralkodex, an dem gemessen wird,
> etabliert sein. Hier haben die herrschenden Schichten, ganz besonders
> in letzter Zeit die neoliberalen Ideologen, ganze Arbeit geleistet:
> Getreu dem Motto "Gier ist gut und Geiz ist geil", "Leistung muss
> sich wieder lohnen", "Sozialschmarotzer raus" und ähnlichem wurde und
> wird seit Jahr und Tag hart daran gearbeitet, möglichst jede Moral
> und damit jeden Maßstab aus den Köpfen zu tilgen.
Jetzt mal unabhängig von der Wertung: Es wurde nicht etwa "jeder
Maßstab und jede Moral" aus "den Köpfen getilgt"; wenn schon, wurden
lediglich Moral und Maßstab verändert.
> Damit jemand, den
> man eigentlich als raffgieriges, gewissenloses und asoziales
> Arschloch bezeichnen würde,
"man"? Du vielleicht. Jetzt willst du deine Maßstäbe, deine
Vorstellungen von Moral als allgemeinverbindlich setzen - kein Deut
besser als die "herrschenden Schichten", nur erfolgloser ...:
> als vorbildlicher Erfolgstyp um die Ecke
> biegen kann und nicht das bekommt, was er eigentlich verdient: Eine
> heftige Tracht Prügel.
Wobei du jetzt noch Selbstjustiz propagierst, was denn meisten
moralischen Maßstäben widerspricht.
> Zum anderen muss der in diesen Experimenten verwendete "Pott", also
> das Gemeingut, tatsächlich existieren. Das allerdings ist
> mittlerweile derartig privatisiert,
Der Staatsanteil am wirtschaftlichen Umlauf in D beträgt um 50%,
neben den Löhnen für staatliche Angestelle sind Sozialleistungen und
-umverteilungen der bei weitem größte Posten - hier zu behaupten, daß
der "Pott" nicht mehr existiert, zeigt, das offensichtlich deine
Maßstäbe stark neben die Realität verrutscht sind.
> dass die ganzen Überlegungen
> völlig absurd werden:
> Weshalb sollte sich jemand für die Erhaltung eines Gemeinguts
> interessieren, das sich längst jemand anderes unter den Nagel
> gerissen hat? Die Indianer hätten wohl kaum so zäh und tapfer (wenn
> auch fast vergeblich) um ihr Land gekämpft, wenn es einzelnen
> Personen und nicht der Gemeinschaft gehört hätte.
Die Indianer Nordamerikas haben nie "um ihr Land" gekämpft. Weil es
bei ihnen überhaupt keinen Begriff und kein Verständnis von
Landbesitz gab, weder gemeinschaftlichem, noch gar individuellen
Besitz.
Landeigentum, diese Beziehung von einem Menschen zu einem
abgegrenzten Areal Boden, oder gar die Beziehung einer Gemeinschaft
zu Landesgrenzen konnte sich erst in Gesellschaften entwickeln, bei
denen dies durch Ackerbau notwendig und folgerichtig wurde.
Bei den halbnomadischen Indianern Nordamerikas, die kaum/keinen
Ackerbau betrieben, war alles "Allmende".
Gekämpft haben die Indianer um ihre bloße Existenz - letztendlich
auch deshalb chancenlos, weil sie überhaupt nicht begriffen haben,
was der "weisse Mann" eigentlich von ihnen wollte (nämlich "ihr"
Land).
[...]
> Fazit:
> Von Beobachtung oder Transparenz, die für einen Kontrollmechanismus
> auf ethisch moralischer Ebene notwendig wäre, fehlt weit und breit
> jede Spur.
"Fehlt jede Spur"? - Man könnte vielleicht argumentieren, daß sie
unterentwickelt oder nicht einflussreich genug ist, aber wenn ich mir
Greenpeace oder die Anti-Atom-Bewegung ansehe, kann von "keiner Spur"
ja wohl nicht die Rede sein.
[...]
> Und so lange Privateigentum weiter
> uneingeschränkte Vorfahrt vor Gemeineigentum hat,
Die oft katastrophale Ineffizienz von Gemeineigentum, seine
Unterwerfung unter den Einfluss des politischen Tagesgeschäfts oder
politscher pressure-groups, unterschlägst du dabei mal eben? All dies
hat doch die perfekten Vorlagen für die Privatisierung erst
geliefert!
> bleiben die
> Ergebnisse dieser Studie - leider - nettes, aber sinnloses Geschwätz.
> Denn die Forderung nach Transparenz ist immer eine Forderung nach
> Teilhabe,
? Transparenz gleich Teilhabe? Nur weil ich etwas beobachten und
durchschauen kann, gehört es mir doch noch nicht?
> und der wird erst dann nachgegeben werden, wenn das vorbei
> ist, was irgendwann immer kommt: Ein wirklicher, harter und
> unbarmherziger Kampf.
Du kannst dich mit den vorhandenen Verhältnissen nicht abfinden, und
"hoffst" auf den "großen Knall", nach dem alles anders ist ... na ja.
Bis auf weiteres keine Mehrheitsmeinung, nicht mal ansatzweise.
Gruss,
TecDoc
> etabliert sein. Hier haben die herrschenden Schichten, ganz besonders
> in letzter Zeit die neoliberalen Ideologen, ganze Arbeit geleistet:
> Getreu dem Motto "Gier ist gut und Geiz ist geil", "Leistung muss
> sich wieder lohnen", "Sozialschmarotzer raus" und ähnlichem wurde und
> wird seit Jahr und Tag hart daran gearbeitet, möglichst jede Moral
> und damit jeden Maßstab aus den Köpfen zu tilgen.
Jetzt mal unabhängig von der Wertung: Es wurde nicht etwa "jeder
Maßstab und jede Moral" aus "den Köpfen getilgt"; wenn schon, wurden
lediglich Moral und Maßstab verändert.
> Damit jemand, den
> man eigentlich als raffgieriges, gewissenloses und asoziales
> Arschloch bezeichnen würde,
"man"? Du vielleicht. Jetzt willst du deine Maßstäbe, deine
Vorstellungen von Moral als allgemeinverbindlich setzen - kein Deut
besser als die "herrschenden Schichten", nur erfolgloser ...:
> als vorbildlicher Erfolgstyp um die Ecke
> biegen kann und nicht das bekommt, was er eigentlich verdient: Eine
> heftige Tracht Prügel.
Wobei du jetzt noch Selbstjustiz propagierst, was denn meisten
moralischen Maßstäben widerspricht.
> Zum anderen muss der in diesen Experimenten verwendete "Pott", also
> das Gemeingut, tatsächlich existieren. Das allerdings ist
> mittlerweile derartig privatisiert,
Der Staatsanteil am wirtschaftlichen Umlauf in D beträgt um 50%,
neben den Löhnen für staatliche Angestelle sind Sozialleistungen und
-umverteilungen der bei weitem größte Posten - hier zu behaupten, daß
der "Pott" nicht mehr existiert, zeigt, das offensichtlich deine
Maßstäbe stark neben die Realität verrutscht sind.
> dass die ganzen Überlegungen
> völlig absurd werden:
> Weshalb sollte sich jemand für die Erhaltung eines Gemeinguts
> interessieren, das sich längst jemand anderes unter den Nagel
> gerissen hat? Die Indianer hätten wohl kaum so zäh und tapfer (wenn
> auch fast vergeblich) um ihr Land gekämpft, wenn es einzelnen
> Personen und nicht der Gemeinschaft gehört hätte.
Die Indianer Nordamerikas haben nie "um ihr Land" gekämpft. Weil es
bei ihnen überhaupt keinen Begriff und kein Verständnis von
Landbesitz gab, weder gemeinschaftlichem, noch gar individuellen
Besitz.
Landeigentum, diese Beziehung von einem Menschen zu einem
abgegrenzten Areal Boden, oder gar die Beziehung einer Gemeinschaft
zu Landesgrenzen konnte sich erst in Gesellschaften entwickeln, bei
denen dies durch Ackerbau notwendig und folgerichtig wurde.
Bei den halbnomadischen Indianern Nordamerikas, die kaum/keinen
Ackerbau betrieben, war alles "Allmende".
Gekämpft haben die Indianer um ihre bloße Existenz - letztendlich
auch deshalb chancenlos, weil sie überhaupt nicht begriffen haben,
was der "weisse Mann" eigentlich von ihnen wollte (nämlich "ihr"
Land).
[...]
> Fazit:
> Von Beobachtung oder Transparenz, die für einen Kontrollmechanismus
> auf ethisch moralischer Ebene notwendig wäre, fehlt weit und breit
> jede Spur.
"Fehlt jede Spur"? - Man könnte vielleicht argumentieren, daß sie
unterentwickelt oder nicht einflussreich genug ist, aber wenn ich mir
Greenpeace oder die Anti-Atom-Bewegung ansehe, kann von "keiner Spur"
ja wohl nicht die Rede sein.
[...]
> Und so lange Privateigentum weiter
> uneingeschränkte Vorfahrt vor Gemeineigentum hat,
Die oft katastrophale Ineffizienz von Gemeineigentum, seine
Unterwerfung unter den Einfluss des politischen Tagesgeschäfts oder
politscher pressure-groups, unterschlägst du dabei mal eben? All dies
hat doch die perfekten Vorlagen für die Privatisierung erst
geliefert!
> bleiben die
> Ergebnisse dieser Studie - leider - nettes, aber sinnloses Geschwätz.
> Denn die Forderung nach Transparenz ist immer eine Forderung nach
> Teilhabe,
? Transparenz gleich Teilhabe? Nur weil ich etwas beobachten und
durchschauen kann, gehört es mir doch noch nicht?
> und der wird erst dann nachgegeben werden, wenn das vorbei
> ist, was irgendwann immer kommt: Ein wirklicher, harter und
> unbarmherziger Kampf.
Du kannst dich mit den vorhandenen Verhältnissen nicht abfinden, und
"hoffst" auf den "großen Knall", nach dem alles anders ist ... na ja.
Bis auf weiteres keine Mehrheitsmeinung, nicht mal ansatzweise.
Gruss,
TecDoc