Ansicht umschalten
Avatar von Artur_B
  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Schon klar

dass sich die Ehrungen für Petrow in Grenzen halten. Hier nämlich würde das Volk erfahren, wie der Atomkrieg tatsächlich funktioniert. Wenn ein Großangriff detektiert wird, muss man die eigenen Raketen abschießen, um sie vor der Vernichtung zu bewahren. Dann sind sie draußen und das Inferno beginnt. Aber man muss Sorge tragen, dass auch dann, wenn die eigenen Vorräte vernichtet wurden, noch die Möglichkeit zum Gegenschlag besteht. Das kann man nur, wenn man mehr Raketen hat als der Gegner. Auch bei rein defensiven Absichten muss man demnach eine zahlenmäßige Überlegenheit anstreben. Bei offensiven Absichten erst recht. Das ist der Grund für dieses abartige Wettrüsten, das in hundertfachen Overkills endet. Um diesen Wahnsinn zu beenden, ist Abrüstung mehr als geboten. Das Gleichgewicht des Schreckens ist der erste Schritt dazu. Für jede Rakete, die die eine Seite hat, darf die andere auch eine haben. Ein Angriff wäre sinnlos und unterbliebe deshalb. Das ist es eben: genau das war damals die Forderung der Sowjets. Die der Westen natürlich für unzumutbar hielt.

Was mich ein wenig wundert: die Sowjets hatten den "russian woodpecker", eine Radaranlage, die die US-Raketen schon beim Start detektieren sollte. Der Woodpecker kann kaum eine Fehlfunktion haben, denn jedes Signal hat einen eindeutigen Frequenzverlauf, mit dem es bei der Rückkehr identifiziert werden kann. Petrow berichtet von falschen Signalen optischer Art. Es kann schon sein, dass er aufgrund der Daten des Woodpecker wusste, dass es ein Fehlalarm war. Durfte er wahrscheinlich so genau ja nicht sagen. Immer noch Militärgeheimnis.

Hier der Woodpecker:

https://www.youtube.com/watch?v=Ux9ZhotNtrg

Gruß Artur

Bewerten
- +
Ansicht umschalten