"Ähnlich wie ein paar andere Gestalten, die eine differenziertere Betrachtung verdienen, wie Nero, Richard III. oder zurzeit gerade Wladimir Putin, hat er in unseren Breitengraden nur wenige Verteidiger oder Menschen, die für ihn Verständnis haben"
"Verständnis" und "differenziertere Betrachtungen" sind mitnichten verboten, nur ist hier wenig zu sehen. Ecce Homo! – Ob, im Gegensatz zu Pilatus, Nero oder Richard Verbrecher waren, wissen wir doch gar nicht! Soll hier dem Wladimir dessen Hände "in Unschuld" gewaschen werden, und würden da zwei Balken samt Nagelprobe helfen?
Um einen Sklaven kreuzigen zu lassen, war man liberal genug, daß man gar keinen Vorwurf brauchte. Statthalter einer der Provinzen wurde man, wie man etwa in Russland –sagen wir– in den Besitz eines Erdölkonzerns kam. Eine Kreuzigung gepflegt "auszusitzen", solange man nicht selber dran hängt, ist jedoch nicht zwingend "liberal". Vielmehr dürfte Pilatus bestrebt gewesen sein, seine Macht vor Ort –durch gute Beziehungen zur Priesterkaste– zu festigen.
"Herrschaft" schließt "Weisheit" zumindest nicht aus (s.a. der im Beitrag postulierte "Vorrang der Demokratie über die Philosophie"). Da hätte er vermutlich genauer hinschauen sollen, der Vladi ;-)