Egal, ob das nun zutrifft oder nicht.
Zu den Dingen, die der Herr Nowak seinen Lesern bezüglich des Herero-Aufstandes unterschlägt:
1) Die deutschen Kolonien in Afrika waren - verglichen mit den englischen, französischen oder belgischen - vorbildlich, was Verwaltung und Rechtsstaatlichkeit anbelangt.
2) Bis zum Aufstand der Herero sind die Einheimischen sehr gerne unter deutscher Verwaltung gestanden und haben sich tw. den Deutschen geradezu angebiedert und kulturell angepaßt.
3) Noch bevor das Kaiserreich hart durchgegriffen hat, wurden von den aufständischen Hererobanden hunderte deutsche Siedler - die bis zu dem Zeitpunkt friedlich und ohne sich etwas zu Schulden kommen zu lassen mit den Einheimischen zusammengelebt haben - massakriert und tw. bestialisch zu Tode gefoltert. Der Schock über die Vorgehensweise der Herero war im Kaiserreich so groß, dass man sich entschloss, mit Lothar von Trotha einen harten Durchgreifer in die Kolonie zu schicken, damit derlei sich dort nicht mehr wiederholen kann.
4) Es gab keinen Schießbefehl. Lothar von Trotha gab eine öffentliche Erklärung an die Herero heraus, wo er klarstellte, dass er keine Gnade walten läßt und auch auf Frauen und Kinder schießen wird. So weit, so gut. Was der Herr Nowak aber unterschlägt ist die Tatsache, dass es denn einen tatsächlichen Befehl an die deutschen Truppen gab, wo klargestellt wurde, dass diese Erklärung nicht umzusetzen ist und es keinesfalls zu Massakern an Frauen und Kindern kommen darf. Was wir hier haben, ist eine frühe Form der psychologischen Kriegsführung, aber keinen Aufruf zum Massenmord.
5) Die angeblich wasserlose Wüste war in Wirklichkeit die Omaheke-Savanna, die alles nur nicht wasserlos war. Und die deutschen Truppen (1200 Mann) hatten nicht den Auftrag, die Herero dort verdursten zu lassen, sondern dafür zu Sorgen, das diese zügig nach Botswana weiterziehen. Übergestelltes Ziel war, die Herero aus den Deutschen Grenzen auszuschaffen, nicht, sie zu ermorden.
6) Und nun zur Gretchenfrage: Wieviele Herero sind denn nun wirklich gestorben bei der Aktion. Die nackte Wahrheit ist: Keiner weiß es. Es ist vollkommen unbekannt, wieviele Herero vor dem Aufstand in Deutsch-Südwestafrika gelebt haben. Es ist vollkommen unbekannt, wieviele Herero sich auf den Weg nach Botswana gemacht haben. Man weiß, dass eine unbekannte Zahl an Herero nach Norden zu den Ovabos durchgekommen sind. Man weiß, dass Samuel Maharero mit einer unbekannten Zahl an Gefolge in Botswana angekommen ist. Und man weiß, dass ca. 14.000 Herero nach dem Amnestie-Erlaß von Lindequist sich in Deutsch-Südwestafrika wieder angesiedelt haben.
Auf Basis dieser schwachen Faktenlage einen Völkermord zu postulieren, ist schon etwas gewagt. Warum also diese Vehemenz bei dem Thema? Fakt ist, die historische Darstellung des Völkermordes an den Herero beruht weniger auf Fakten, sondern hauptsächlich auf britischer Nachkriegspropaganda, mit deren Hilfe man darlegen wollte, wie "unfähig" doch das Deutsche Reich im Bezug auf Kolonialverwaltung war, um sich die deutschen Koloniegebiete dann selbst anzueignen. UNd wie wir wissen: Geschichte wird von Siegern geschrieben und ist letzlich die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.
Und natürlich darf beim aufrechten, sich selbst denunzierenden Deutschen nicht fehlen, dass das NS-Reich gedanklich ja noch viel weiter zurückreichte als 1933. Die NS-Gene, die dem Deutschen ja offenbar innewohnen, haben daher auch schon zur Kaiserzeit gewirkt. Ganz klar. Der Deutsche will seinen Völkermord, komme, was wolle.