1. Man kann vor der Bestellung aus mehreren Produkten wählen und kann sich dazu die Rezensionen durchlesen. Ein Bekannter hat bei Euronics einen SIEMENS Trockner gekauft und nach etwas mehr als einem Jahr zeigte das Teil das Problem, dass Kondenswasser offenbar nicht abtransportiert wird. Ein Blick bei Amazon hat gereicht, wo Kunden dies schon beschrieben haben ("Finger weg"). Das ist ein uraltes Problem aber bei Euronics wird das nicht kommuniziert.
2. Die Preise sind oft günstiger, als bei niedergelassenen Händlern. Das ist auch kein Wunder, da der Amazon Händler vielleicht nur ein Lager braucht. Die Kostenstruktur lässt ihm die Möglichkeit zur Kalkulation günstigerer Preise.
3. Man bestellt und kann gut kalkulieren, wann die Ware kommt. Man spart sich das Fahren in die Stadt, ggf. den Stau und das Knöllchen oder sonst ein Ärgernis. Dann beim Händler muss man auch noch aus einem beschränkten Angebot wählen und sich vor Ort entscheiden. Da ist der Online Weg besser.
4. Wenn man ein Produkt kauft und dann feststellt, dass es nicht wie versprochen funktioniert, kann man das einfach zurücksenden. Ebenfalls ein Bekannter hat eine Kaffeemaschine bei Euronics gekauft, die nach einer Woche irgendwo undicht wurde. Die Euronis Leute haben gesagt, dass sie das reparieren werden und er in 4 Wochen wiederkommen soll. Der Bekannte klärte die Leute dann auf, dass sie das Recht haben ihn eine Reparatur anzubieten, er das aber nicht akzeptieren muss, sondern auch auf die Ausgabe eines neuen Ersatzes bestehen kann. Auch das Angebot für ein ähnliches Produkt darf man ihm anbieten oder sogar das Geld zurück, wenn der Händler nicht in der Lage ist Ersatz zu liefern. Die Euronics Leute haben sich quer gestellt und es kostete ihn etliche Telefonate, bevor sie ihm dann endlich sein Geld zurückgegeben haben. Bei Amazon hätte er das Teil einzig in die Kiste stecken müssen um es wieder an den Lieferanten zu senden und die Sache wäre beendet.
Das ist das Erfolgskonzept von Amazon. Die Idee ist ja auch nicht neu. Früher wurde auch beim OTTO gekauft. Aber irgendwie sind die stehen geblieben. Für Händler auf Amazon wird es schwer, wenn sie ihre Kunden betrügen. Ich selbst achte schon darauf nur ausnahmsweise mal bei einem Händler auf der Amazon-Plattform zu kaufen, statt bei Amazon selbst.
Und das gejammere von der Post, dass sie bald nicht mehr existieren können greift bei mir nicht. Wenn ich sehe, wie die Post jahrelang den Mobilfunk behindert hat und reihenweise abgehalfterte Politiker mit fetten Posten versorgt hat, und wie sie schamlos alle Informationen ihrer Kunden verscherbeln, Informationen die weit über die Adresse hinausgehen und z.T. die Familienstrukturen beinhalten, und die Größe der Immobilie beinhalten und und und, dann hält sich mein Mitleid in Grenzen. Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Post verschwindet. Banking und Logistik passen vielleicht nicht recht zusammen. Die Jobs werden schon nicht verschwinden. Amazon wird seine Zusteller sicher besser bezahlen als Hermes.
Die Service Idee ist noch lange nicht in den Köpfen unserer Helden aus den Großunternehmen angekommen. Wenn ich einmal nicht mehr laufen kann, werde ich über Amazon täglich Frischwaren beziehen können. Das sollte man heute mal in einer typischen Kleinstadt probieren. Unsere Service Unternehmen machen das derzeit nur in Berlin, Hamburg oder München oder in anderen Großstädten - und da bleibt der Service auch. Amazon denkt immer daran alles auch in der Fläche anbieten zu können.