Er wurde von langer Hand vorbereitet.
Es gab seit dem Ende des 2. Weltkrieges anhaltende Kontakte von US-Diensten zu ultranationalistischen Gruppen in der Ukraine.
Spätestens seit der Unterstützung des gewaltsamen Regierungsumsturzes in Kiew 2014 (über Jahre hinweg zuvor finanziert von den USA mit 5 Mrd Dollar, so Frau Nuland) hatten die USA mit der Machtergreifung rechter US-unterstützter Kräfte (nach Friedman von Stratfor "the most blatant coup in history"), die sofort damit begannen, Teile der Bevölkerung, die russische Wurzeln hatten, zu diffamieren (z.B. Sprachgesetz), die Ukraine umgeformt in einen (vorerst ideologischen) Rammbock gegen Russland.
Folge des Umsturzes in Kiew war die Abspaltung der Krim mit anschliessender Aufnahme (auf Wunsch der dortigen Bevölkerung) in die RF, sowie die Gründung zweier selbsternannter Volksrepubliken im Donbas.
Nachdem die Republiken im Donbass mit dem Minsk II Vertrag, den Kiew nie umzusetzen gedachte, hingehalten wurden und über 8 Jahre hinweg von Kiewer Militär mit Artillerie beschossen wurden, haben sie nun ihren großen Bruder zu Hilfe gerufen und der kam dieses mal auch.
Die USA haben in Ramstein erklärt, dass sie diesen Krieg in der Ukraine zu einer maximalen Schwächung Russlands nutzen wollen (von der schnellen Beendigung des Leides der ukrainischen Bevölkerung war weniger die Rede).
Dieses Ziel scheint für die USA äußerst wichtig. Dafür scharen sie die "Partner" ihres Militärbündnisses eng um sich, Finnland soll demnächst auch zur NATO gehören.
Parallel läuft schon seit Jahren ein veritabler Wirtschaftskrieg, um Russland zu "ruinieren", welchen die USA erklärt haben und dessen "Sanktionen" die Länder der EU befolgen (müssen).
Deutschland hat seinen "strategischen Partner" Russland bei den Entwicklungen vor diesem Krieg schmählich im Stich gelassen.
Es wäre Deutschlands Aufgabe gewesen, nachdem es über Jahrzehnte von den günstigen Rohstoffen aus Russland profitiert hatte, sich in der NATO verstärkt für die Berücksichtigung russischer Sicherheitsinteressen einzusetzen und so diesen Krieg zu verhindern.
Nach anfänglichen diplomatischen Bemühungen, die Konflikte zwischen den Maidan"Alktivisten" und der gewählten Regierung Janukowitsch zu schlichten, wurde aber die neue russlandfeindliche "Regierung" in Kiew (teils handverlesen von den USA) nach dem Umsturz von Deutschland umstandslos anerkannt.
Auch hat sich Deutschland viel zu wenig für die Umsetzung von Minsk II durch Kiew eingesetzt.
Nun, nach dem militärischen Angriff Russlands gibt sich die deutsche Sozialdemokratie "reumütig", überhaupt jemals mit dem Russen geredet und Geschäfte gemacht zu haben. Die anderen Parteien wußten freilich schon von Anfang an, dass der Russe angeblich böse und ihm nicht zu trauen sei.
Die sozialdemokratische Politik der letzten vielen Jahrzehnte gegenüber Russland, wird pauschal verurteilt. Deutschland ist vollkommen eingeknickt und hat sich in die antirussische NATO-Phalanx eingereiht. Es hat vollkommen aufgegeben, seiner klassichen Nachkriegsrolle als Vermittler und Schlichter nachzukommen. Wenn auch zögernd, so tapst man doch der Front der Bellizisten hinterher und liefert die Waffengattungen, welche die anderen auch liefern.
Man sollte aber bedenken:
- Die Entspannungspolitik der SPD hatte die massive Gefahr eines nuklearen Krieges während der Zeit des kalten Krieges gebannt (möglicherweise sind die meisten von uns desshalb überhaupt noch am Leben) und hat die Vorarbeit zur Wiedervereinigung Deutschlands geleistet.
- Der Krieg in der Ukraine kann nur durch eine Verhandlungslösung beendet werden. Glaubt jemand ernsthaft, die Ukraine könne angesichts der vielfachen Überlegenheit des gesamten russischen Militärarsenals diesen Krieg "gewinnen"?
- Je mehr sich die NATO und Deutschland mit militärischer Ausbildung und Waffenlieferungen in diesen Krieg einmischen, desto größer wird die Gefahr einer Ausweitung des Krieges.
- Angesichts des Überfalls Nazi-Deutschlands und seiner Verbündeten auf die Sowjetunion (Hitler sprach in einer Rede von einer "europäischen Armee") und dem damit verbundenen Leid wird Russland, sollte es sich existentiell bedoht sehen (dazu gehört die Gefahr einer möglichen Aufstellung von Atomraketen direkt an Russlands Grenzen) irgendwann einen Punkt erreichen, wo es alle seine militärischen Mittel einsetzen könnte, auch die nuklearen.
- Die westeuropäischen Staaten sollten sich tunlichst um die Sicherheitsinteressen ihrer Bürger kümmern und alles tun, um einen großen, möglicherweise nuklearen Krieg auf europäischem Boden zu verhindern. Dazu braucht es nicht weitere Waffenlieferungen sondern eine möglchst schnelle Friedenslösung.
- Die USA verfolgen aber andere Interessen.
Es ist eine große Gefahr, dass fast die gesamte westeuropäische Politik dominiert wird von Leuten die durch die US-amerikanischen transatlantischen Denkschulen gegangen sind und deren Interessen vertreten.