bonsaipilot schrieb am 19. September 2003 11:13
> Aha. Und warum haben die Nager sich dann nicht in Richtung größere
> Geschwindigkeit entwickelt? Außerdem dürfte ein 700 kg schwerer,
> bissiger Nager auch für einen Säbelzahntiger keine leichte Beute
> gewesen sein.
Zunächst mal ist anzunhemen, daß die Supermeerschweinchen nicht
annäherd so flink waren, wie ihre kleinern Verwandten, Deine Aussage
stimmt so also nicht.
Die Entwicklung dieser Lebewesen hat zimlich viel mit der
Klimageschichte in ihrem Lebensraum zu tun.
Als sich, nach dem Verschwinden der Dinosaurier am Ende der
Kreidezeit, im Paläogen die Säugetiere verbreiteten waren die
Nagetiere schon ziemlich früh dabei. Die ersten Nagetiere tauchten
bereits im Eozän (~50 mio Jahre) auf. Sie verbreiteten sich ziemlich
erfolgreich auf der ganzen Welt.
Sieht man sich die Temperaturentwicklung
an(http://lbs.hh.schule.de/welcome.phtml?unten=/klima/klimawandel/kli
mageschichte/geschichte5.html), sieht man, daß in den ersten zwei
Dritteln des Paläogen die Temperaturen relativ konstant hoch waren.
Mit dem Beginn des Oligozän ändert sich das. Das akrygogene Klima der
letzten 140 mio Jahre wandelt sich, und die Pole beginnen langsam zu
vereisen. Durch den Temperaturrückgang verschwinden die tropischen
Regenwälder vielerorts zugunsten von ausgedehnten Savannen. Diese
Entwicklung begünstigt die Entwicklung von großen Tieren: Zum einen
ist genügend Nahrung vorhanden, um diese Tiere zu ernähren, zum
anderen ist bei niedrigeren Temperaturen ein größerer Körper für den
Wärmehaushalt von Vorteil (ein größerer Körper hat im Verhältnis zu
seinem Volumen weniger Oberfläche, und gibt daher weniger Wärme ab).
Unter den Bedingungen des Miozän konnten riesige Nagetiere also gut
gedeihen. Das ändert sich aber mit dem weiteren Absinken der
Temperaturen im Pliozän: Durch die sich ausbreitenden Gletscher sinkt
geht weicht das Savannenland gegen große Tundragebiete. Während der
im Pliozän beginnenden Vereisung wird dadurch das Nahrungsangebot
schlechter. Auf den harten, weiter im Norden teils ganzjährig
gefrohrenen Böden sind die Huftiere gegenüber den Nagern jetzt klar
im Vorteil.
Auf Grund dieser Betrachtungen ist es durchaus zu verstehen, warum
die Riesennagetiere verschwunden sind.
>
> Die heutige Vorstellung von Evolution erwesit sich immer wieder als
> Krücke. Ich bin absolut kein Kreationist, aber die aktuellen
> Vorstellungen von der Entstehung der Arten erklären leider auch nur
> verdammt wenig. Mir steckt da zuviel konstruiertes Zeugs drin, an das
> man auch nur glauben kann...
Vielleicht hast Du die Theorie ja noch nicht in allen Aspekten
verstanden? Bislang habe ich mich noch mit keiner Theorie befasst,
die eine derartige Fülle an Belegen für ihre Aussagen liefern kann.
Sachverhalte, die im Widerspruch zu dieser Idee stehen kenne ich
dagegen keine. Beispiele dieser Art würde ich natürlich gerne hören.
Gruß,
Jali
> Aha. Und warum haben die Nager sich dann nicht in Richtung größere
> Geschwindigkeit entwickelt? Außerdem dürfte ein 700 kg schwerer,
> bissiger Nager auch für einen Säbelzahntiger keine leichte Beute
> gewesen sein.
Zunächst mal ist anzunhemen, daß die Supermeerschweinchen nicht
annäherd so flink waren, wie ihre kleinern Verwandten, Deine Aussage
stimmt so also nicht.
Die Entwicklung dieser Lebewesen hat zimlich viel mit der
Klimageschichte in ihrem Lebensraum zu tun.
Als sich, nach dem Verschwinden der Dinosaurier am Ende der
Kreidezeit, im Paläogen die Säugetiere verbreiteten waren die
Nagetiere schon ziemlich früh dabei. Die ersten Nagetiere tauchten
bereits im Eozän (~50 mio Jahre) auf. Sie verbreiteten sich ziemlich
erfolgreich auf der ganzen Welt.
Sieht man sich die Temperaturentwicklung
an(http://lbs.hh.schule.de/welcome.phtml?unten=/klima/klimawandel/kli
mageschichte/geschichte5.html), sieht man, daß in den ersten zwei
Dritteln des Paläogen die Temperaturen relativ konstant hoch waren.
Mit dem Beginn des Oligozän ändert sich das. Das akrygogene Klima der
letzten 140 mio Jahre wandelt sich, und die Pole beginnen langsam zu
vereisen. Durch den Temperaturrückgang verschwinden die tropischen
Regenwälder vielerorts zugunsten von ausgedehnten Savannen. Diese
Entwicklung begünstigt die Entwicklung von großen Tieren: Zum einen
ist genügend Nahrung vorhanden, um diese Tiere zu ernähren, zum
anderen ist bei niedrigeren Temperaturen ein größerer Körper für den
Wärmehaushalt von Vorteil (ein größerer Körper hat im Verhältnis zu
seinem Volumen weniger Oberfläche, und gibt daher weniger Wärme ab).
Unter den Bedingungen des Miozän konnten riesige Nagetiere also gut
gedeihen. Das ändert sich aber mit dem weiteren Absinken der
Temperaturen im Pliozän: Durch die sich ausbreitenden Gletscher sinkt
geht weicht das Savannenland gegen große Tundragebiete. Während der
im Pliozän beginnenden Vereisung wird dadurch das Nahrungsangebot
schlechter. Auf den harten, weiter im Norden teils ganzjährig
gefrohrenen Böden sind die Huftiere gegenüber den Nagern jetzt klar
im Vorteil.
Auf Grund dieser Betrachtungen ist es durchaus zu verstehen, warum
die Riesennagetiere verschwunden sind.
>
> Die heutige Vorstellung von Evolution erwesit sich immer wieder als
> Krücke. Ich bin absolut kein Kreationist, aber die aktuellen
> Vorstellungen von der Entstehung der Arten erklären leider auch nur
> verdammt wenig. Mir steckt da zuviel konstruiertes Zeugs drin, an das
> man auch nur glauben kann...
Vielleicht hast Du die Theorie ja noch nicht in allen Aspekten
verstanden? Bislang habe ich mich noch mit keiner Theorie befasst,
die eine derartige Fülle an Belegen für ihre Aussagen liefern kann.
Sachverhalte, die im Widerspruch zu dieser Idee stehen kenne ich
dagegen keine. Beispiele dieser Art würde ich natürlich gerne hören.
Gruß,
Jali