Nur mal so am Rande...
Abgesehen von "Übersetzungsfehlern"... Welcher Mensch, der im
"Vorderen Orient", "Nahen Osten", "Middle East", im Morgenland oder
wie auch immer lebt, bezeichnet sich selbst als Orientale oder "Naher
Ostler" oder sowas??
Die Begriffe zur Fassung und Abgrenzung des Kulturraumes sind alle
aus der Perspektive Europas bzw. Nordamerikas formuliert worden:
?Middle East? heißt die Region in der Regel in der
anglo-amerikanischen Geographie ?Monde Arabe? oder auch ?Proche
Orient? im frankophonen Raum, ?islamisch-orientalische Welt?,
?Vorderer Orient? oder ?islamischer Orient? im deutschsprachigen
Raum. Dabei kamen die Begriffe ?Near East? und ?Middle East? im
englisch-sprachigen Raum im wesentlichen zeitgleich mit der
französischen Terminologie ?Proche-Orient? und ?Moyen-Orient? etwa um
die Jahrhundertwende auf, während im deutschen Sprachraum bis zum
Zweiten Weltkrieg überwiegend vom ?Orient? gesprochen wurde. Der
Terminus ?Middle East? wurde 1902 von einem US-Marineoffizier geprägt
und sollte ein Gebiet bezeichnen, dass für den Seeweg von Suez nach
Singapur von strategischer Bedeutung war. Im politischen
Sprachgebrauch dehnte sich der Mittlere Osten in der Folgezeit immer
weiter westwärts aus und wurde zum Terminus für die gesamte Region
von Libyen und Somalia bis nach Indien. Der deutsche Begriff ?Naher
Osten? tauchte wohl erstmals in den dreißiger Jahren als explizite
Übersetzung des englischen ?Middle East? auf. Die Entwicklung der
Terminologie im deutschsprachigen Raum läßt sich ganz gut am
Bei-spiel des Auswärtigen Dienstes der Bundesrepublik ablesen. Bei
dessen Neuaufbau seit 1953 wurden zunächst die Referate ?Vorderer
Orient? und ?Mittlerer Osten?, ab 1955 ?Mittlerer Osten? und
?Südostasien? eingerichtet. 1956 wurde das Referat ?Vorderer Orient?
ohne Änderung des Aufgabenbereichs in ?Naher Osten? umbenannt,
während ab 1958 die Staaten des Indischen Subkontinents nicht mehr
als ?Mittlerer Osten? angesprochen wurden. Ab 1969 findet sich auch
das ehemals französische Nordafrika im Nahost-Referat wieder, das nun
von Marokko bis Afghanistan reicht und den Sudan mit einschließt
(nach Krause, 1993).
Abgesehen von "Übersetzungsfehlern"... Welcher Mensch, der im
"Vorderen Orient", "Nahen Osten", "Middle East", im Morgenland oder
wie auch immer lebt, bezeichnet sich selbst als Orientale oder "Naher
Ostler" oder sowas??
Die Begriffe zur Fassung und Abgrenzung des Kulturraumes sind alle
aus der Perspektive Europas bzw. Nordamerikas formuliert worden:
?Middle East? heißt die Region in der Regel in der
anglo-amerikanischen Geographie ?Monde Arabe? oder auch ?Proche
Orient? im frankophonen Raum, ?islamisch-orientalische Welt?,
?Vorderer Orient? oder ?islamischer Orient? im deutschsprachigen
Raum. Dabei kamen die Begriffe ?Near East? und ?Middle East? im
englisch-sprachigen Raum im wesentlichen zeitgleich mit der
französischen Terminologie ?Proche-Orient? und ?Moyen-Orient? etwa um
die Jahrhundertwende auf, während im deutschen Sprachraum bis zum
Zweiten Weltkrieg überwiegend vom ?Orient? gesprochen wurde. Der
Terminus ?Middle East? wurde 1902 von einem US-Marineoffizier geprägt
und sollte ein Gebiet bezeichnen, dass für den Seeweg von Suez nach
Singapur von strategischer Bedeutung war. Im politischen
Sprachgebrauch dehnte sich der Mittlere Osten in der Folgezeit immer
weiter westwärts aus und wurde zum Terminus für die gesamte Region
von Libyen und Somalia bis nach Indien. Der deutsche Begriff ?Naher
Osten? tauchte wohl erstmals in den dreißiger Jahren als explizite
Übersetzung des englischen ?Middle East? auf. Die Entwicklung der
Terminologie im deutschsprachigen Raum läßt sich ganz gut am
Bei-spiel des Auswärtigen Dienstes der Bundesrepublik ablesen. Bei
dessen Neuaufbau seit 1953 wurden zunächst die Referate ?Vorderer
Orient? und ?Mittlerer Osten?, ab 1955 ?Mittlerer Osten? und
?Südostasien? eingerichtet. 1956 wurde das Referat ?Vorderer Orient?
ohne Änderung des Aufgabenbereichs in ?Naher Osten? umbenannt,
während ab 1958 die Staaten des Indischen Subkontinents nicht mehr
als ?Mittlerer Osten? angesprochen wurden. Ab 1969 findet sich auch
das ehemals französische Nordafrika im Nahost-Referat wieder, das nun
von Marokko bis Afghanistan reicht und den Sudan mit einschließt
(nach Krause, 1993).