Niccus schrieb am 07.01.2025 16:05:
Wenn ich es recht verstehe, so gibt es wirklich eine Menge Tretminen, auch rechtlicher Natur. Wenn so Sachen ins Spiel kommen wie Volksverhetzung, Antisemitismus, Holocaustleugnung und so weiter. Dann würde sich Telepolis oder der Heise Verlag Unter Umständen mitschuldig machen. Die sind praktisch gezwungen, das zu löschen.
Sowas in der Art vermute ich auch. Präventive "Bereinigung" aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen. In gewisser Hinsicht verständlich, wenn Geschäftsschaden droht. Könnte sich um eine Vorgabe aus der Konzernspitze (heise) handeln. Soweit ich weiß ist die Moderation allerdings eine externe Dienstleistung, keine Ahnung inwieweit diese selbst entscheiden können. Würde hier nicht die Durchsetzung einer Agenda unterstellen, obwohl das rein logisch natürlich auch möglich wäre.
Wenn Furcht vor juristischen Konsequenzen die einzige Motivation wäre, bestimmte Beiträge zu entfernen, beinhaltet das - selbst unfreiwillig! - die Umsetzung einer politischen Richtung, denn die Gesetze werden von (Regierungs)politikern gemacht. Die werden zunehmend strenger. Und je strenger in Folge die Moderation ausfällt, desto mehr neigen die Schreiberlinge zur Selbstzensur. Desto leiser wird Widerspruch, desto leiser Kritik an der Regierung. Aber nur durch Widerspruch im Diskurs ist politische Fortentwicklung möglich.
Stattdessen drohen schon Hausbesuche, wenn Machtträger mit geringwertigen Kraftausdrücken bedacht werden. Heute steht bei tagesschau.de: "Habeck wirft Söder "Maulheldentum" vor". Für Vergleichbares läuft der einfache Bürger ja fast in die Gefahr, dass morgens die Polizei vor der Tür steht.
Ich nehme es Telepolis also nicht übel, wenn sie gewissermaßen vorsorglich zensieren.
Ich ebenfalls nicht, auch dann nicht, wenn ich selbst betroffen bin. Ich halte die Moderation nicht einmal für Zensur, eher für sowas wie Wahrnehmung eines Hausrechts.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.01.2025 17:20).