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  • FreimannK

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Re: Mal wieder Stalinismus ignorieren?

Kanickel schrieb am 29.06.24 08:23:

Axel Farr schrieb am 28.06.2024 22:57:

Zu Deiner Wertung, der Stalinismus sei besser gewesen als der Faschismus hier vielleicht noch eine Einschätzung von mir:

Es ist immer blöd wenn man schlechte Sachen vergleichen will, so á la "mein Diabetes ist aber nicht so schlimm wie Deine Gehbehinderung". Beides ist mit Nachteilen behaftet, die einen Arbeit machen und Lebensfreude kosten.

Bei politischen Ideen ist zu sagen, dass es da anfängt schlecht und bösartig zu werden, wo die Idee in den Vordergrund tritt und die Menschen darunter leiden müssen. Sowohl der Stalinismus als auch der Faschismus hatten zudem noch ein großes Maß an Gesetzlosigkeit und Willkür der Herrschenden mit sich gebracht, das ist etwas was man heute auch wieder in der russischen Föderation erkennen kann. Das alles bringt schließlich endloses Leid über die, die von solchen Systemen zum "Feind" erklärt werden. Ein "ist nicht so schlimm wie" kann dann im Zweifelsfall bedeuten, dass man halt dann doch meint, "naja, es ist ja nur Diktatur xy, die sind ja nicht so schlimm wie Hitler".

Quantitativ ist das aber relativ klar. Die großen Säuberungen Stalins blieben, was die Toten angeht, im einstelligen Millionenbereich. Und so nette Sachen wie der Generalplan Ost, bei dem geplant wurde, 30 Millionen "minderwertige" Menschen zu ermorden, gab es im Stalinismus nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Generalplan_Ost

Naja, die Kollektivierung kostete schon alleine 10 Millionen Menschen das Leben. Also: Stalins Schuld liegt damit auch im 2-stelligen Millionenbereich.

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