Angeblich war die DDR auf Platz sieben der stärksten Industrienationen. Hat man nur nicht gesehen. Die Innenstädte zerfielen, dafür wurden dann an den Stadträndern Arbeiter-schließfächer gebaut. Der Plan wurde immer übererfüllt. Das sah in meinem Lehrbetrieb, in dem Traktoren und Mähhäcksler gebaut wurden, so aus: Der Häcksler lief vom Band und fuhr zum Abstellplatz. Eine E-Karre mit einem Monteur fuhr hinterher und der baute Teile ab, die in eine andere Maschine am Band eingebaut wurden. Durchs Hallendach regnete es durch. Für Investitionen war kein Geld da. Die DDR war wirtschaftlich wohl das stärkste Land des RGW. Die Versorgung war bei weitem nicht so schlecht wie in der Sowjetunion. Aber das war alles subventioniert. Das hieß beschönigend "Zweite Lohntüte". Da gab es richtig gute Sachen wie günstige Beiträge für zwei Wochen Ferienlager oder lächerliche Mitgliedsbeiträge für Sportvereine. Nur was nutzen mir niedrige Mieten, wenn davon die Häuser nicht instandgehalten werden können? Da wurden falsche Prioritäten gesetzt, um die Menschen ruhig zu halten. Ein Wirtschaftsminister der DDR hat sich erschossen, als in Moskau Verträge unterschrieben wurden, die desaströs für die Wirtschaft der DDR waren. Mit der letzten Verstaatlichungswelle 1972 hat man dann noch jegliche Eigeninitiative abgewürgt. Es gab auch in der DDR gute technische Entwicklungen. Aber es war oft kein Geld da, die umzusetzen. Ich will die Zeit nicht missen, insbesondere meine Schulausbildung. Die war nämlich, wenn man die Rotlichtbestrahlung weglässt, nicht schlecht. Aber ich will sie auch nicht wieder.