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743 Beiträge seit 11.11.2005

Es ist nicht so...

... das die DB gar nichts mehr für Pendler macht.

Man muss nur wissen, was einem dann als Kunde wichtiger ist - Der
Fahrplan-beratende Bahnhofsvorsteher im Kabuff, der einen eben nicht
beraten muss, wenn 80% der Fahrgäste täglich dieselbe Strecke fahren,
und eine nur einmal wöchentlich an der Haltstelle auftretende
Putzkolonne 

oder 

der Aufkauf zahlreicher regionaler Busgesellschaften in einen
DB-eigenen ÖPNV-Busverbund, der einen in Kleinpopelsdorf an ein von
(zugegeben häufig verdreckten) Haltestellen ausgedünntes
Regional-Zugnetz anbindet, indem es direkt einen richtigen Bahnhof
ansteuert (an den man sich dann auch auf servicemäßig verbesserte
Leistungen berufen sollte).

So schlecht ist das ganze nicht mehr. Gerade in der hier besprochenen
Region...

- Die Augsburger und Münchener S-Bahnnetze sollen mittelfristig
zusammengelegt werden und die Strecken mit Br 423 und Br 440 bedient
werden. Was bis jetzt in Mammendorf den einzigen Übergang zum
MVV-Netz darstellt, wird um eine Reihe weiterer Streckenübergänge
erweitert (u.a. Geltendorf, damit Schondorf und Dießen auch
mitspielen dürfen) und der Takt wird erhöht. Das Fahrmaterial ist
nicht so toll, zugegeben,
aber ich kann dann halt von München nach Meitingen oder Bobingen mit
knapp 90 Km/h im Mittel. Und keine S-Bahn der Welt hat eine Toilette
an Bord (es gab ja mal diejenigen Luxuskunden, die für 30 Km
Fahrstrecke das Fehlen von Toiletten an Bord der Br 425 kritisiert
haben)...

- Einführung von CIR-ELKE (http://de.wikipedia.org/wiki/CIR-ELKE)
halte ich auch für etwas wichtiger als ein Gespräch mit dem Mann im
Kabuff - wenn man schon das Münchener Umland besser anbinden will
(muss, höchstwillkommen!) muss man sich Gedanken um die Taktungen
machen - und um eine Erweiterung des unterirdischen S-Bahnhofs in
Bahnhofsnähe, wenn die 2. Stammstrecke kommt. 

- Gerade in München oder aber auch in und um Hamburg (Metronom)
kommen DoSto-Wagen zum Einsatz, was einen erheblichen Komfortgewinn
darstellt. Und es werden auch kleinere Haltstellen direkt angefahren
(nur eben nicht alle 30 Minuten oder jede Stunde, eher frühmorgens
und Abends ab 8) -> Hier erwarte ich eben die Verzahnung mit einem
durchdachten regionalen Busverkehr, aber auch nicht unbedingt, dass
der Bus alle 20 Minuten kommt.

- Bezogen auf München: 2. S-Bahn Stammstrecke muss kommen - und ich
wohne sogar im Lehel in unmittelbarer Nähe der geplanten
Streckenführung. Die muss durchgezogen werden, jetzt wo sie ja mit 65
zu 80 Stimmen vor zwei Jahren durch den Landtag ging. Einen
S21-mäßigen Bohai des satten Bürgertums nach dieser Entscheidung, nur
weil es hier quer unter die Maximilianstrasse geht, wäre nicht
akzeptabel, wenn man den ÖPNV wirklich ernst nimmt.

- Maßnahmen wie das absolute Alkoholverbot in den DoStos und die
Verbannung von Bier etc. aus den Verkaufsmaschinen an Bord (Metronom
in Nordostniedersachsen/Hamburg) sind so unerlässlich wie das selbst
für mich als Kettenraucher auch offensichtliche und begrüßenswerte
Rauchverbot seit 2007 es war, um die Attraktivität des
Regionalverkehrs zu wahren.

Der Artikel ist schon ein Stück weit Jammern auf hohem Niveau.

mfg
Thomas

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