Wie es scheint, hast Du eine gewisse Grundkenntniss von polnischer
Geschichte, vor allem der aktuellen Zeitgeschichte. Trotzdem möchte
ich Dich in zwei Punkten korrigieren. Die bestreikten Bergwerke Wujek
und Manifest Lipcowy wurden nicht 17 Monate nach der Verhängung des
Kriegsrechts (13. Dezember 1981)gestürmt, oder "pazifiziert", wie es
in der Volksrepublik Polen hieß, sondern wenige Tage nach dem 13.
Dezember. Wenn Du 17 Monate meinst, dann 17 Monate nach der Gründung
der Solidarnosc im August 1980.
Ich teile auch nicht Deine Meinung zu der Solidarnosc. Diese
Gewerkschaftsbewegung war keine antikapitalistische Organisation,
sondern ein Sammelsurium der gesamten polnischen Opposition. Deshalb
waren in der Solidarnosc sowohl enttäuschte Linke (siehe Jacek Kuron)
als auch Rechte, besser gesagt Konservative, zu Hause. Beispiel dafür
ist die gesamte politische Elite des heutigen Polens. Die
Kaczynski-Zwillinge waren in der Solidarnosc, ebenso wie der liberale
Donald Tusk. Bei so vielen unterschiedlichen politischen
Orientierungen ist es also kein Wunder, dass die Solidarnosc nach dem
Zusammenbruch des Kommunismus, den sie vereinenden Feind,
zusammenfiel. Schon in ihren Anfangsjahren fanden in der Solidarnosc
heftige Debatten um die politische Ausrichtung der Gewerkschaft.
Sehr lesenwert zu diesem Thema: Jerzy Holzer, Die Geschichte der
Solidarnosc, München 1982
Geschichte, vor allem der aktuellen Zeitgeschichte. Trotzdem möchte
ich Dich in zwei Punkten korrigieren. Die bestreikten Bergwerke Wujek
und Manifest Lipcowy wurden nicht 17 Monate nach der Verhängung des
Kriegsrechts (13. Dezember 1981)gestürmt, oder "pazifiziert", wie es
in der Volksrepublik Polen hieß, sondern wenige Tage nach dem 13.
Dezember. Wenn Du 17 Monate meinst, dann 17 Monate nach der Gründung
der Solidarnosc im August 1980.
Ich teile auch nicht Deine Meinung zu der Solidarnosc. Diese
Gewerkschaftsbewegung war keine antikapitalistische Organisation,
sondern ein Sammelsurium der gesamten polnischen Opposition. Deshalb
waren in der Solidarnosc sowohl enttäuschte Linke (siehe Jacek Kuron)
als auch Rechte, besser gesagt Konservative, zu Hause. Beispiel dafür
ist die gesamte politische Elite des heutigen Polens. Die
Kaczynski-Zwillinge waren in der Solidarnosc, ebenso wie der liberale
Donald Tusk. Bei so vielen unterschiedlichen politischen
Orientierungen ist es also kein Wunder, dass die Solidarnosc nach dem
Zusammenbruch des Kommunismus, den sie vereinenden Feind,
zusammenfiel. Schon in ihren Anfangsjahren fanden in der Solidarnosc
heftige Debatten um die politische Ausrichtung der Gewerkschaft.
Sehr lesenwert zu diesem Thema: Jerzy Holzer, Die Geschichte der
Solidarnosc, München 1982