Sieht nicht gut aus, aber der letzte Versuch ist das noch lange nicht.
Die "Analyse" dieses Artikels trifft es mE schon ganz gut: Bisher hat nichts - wirklich GAR NICHTS -, was der Westen getan hat, ausgereicht, um Russland zurückzudrängen oder gar den Krieg beenden zu lassen.
NATO-Truppen in der Ukraine werden das nicht ändern. Sie werden nur für eine massive - und letzte - Eskalaktion des Krieges sorgen.
... und danach, also nachdem die "100 Taurus" (Luftwaffeninspekteur Gerhartz) verbraten sind, "ohne etwas am Kriegsverlauf zu ändern" (ebenfalls Luftwaffeninspekteur Gerhartz) ist die Entsendung eigener Truppen der nächste - und vor einem Atombomben-Einsatz auch der letzte - Schritt.
Mehr noch: Selbst, wenn man es der eigenen Bevölkerung im Westen noch irgendwie verkaufen kann, dass "ja Frankreich allein, und nicht die NATO als Ganzes, eigene Truppen schickt": Wie will man reagieren, wenn Russland sagt: "Fein, dann bombardieren wir mal Paris! Sie wollten es anscheinend nicht anders. Und nun ist es auch noch vom Völkerrecht gedeckt."? Stillhalten und zuschauen? Wirklich?
Wenn man also tatsächlich ERNSTHAFT daran interessiert sein sollte, den Dritten Weltkrieg nicht vom Zaun zu brechen, dann ist hier und jetzt das Ende der Fahnenstange erreicht. Ganz egal, ob man die 100, 200 oder "bis zu 300" Raketen noch in die Ukraine schickt oder nicht.
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Wesentlich - und nachgerade peinlich - dabei auch der Grund des andauernden Zögerns und Zauderns bei den Waffenlieferungen: Selbst im Westen traut man der Ukraine nicht über den Weg. Ganz offensichtlich weiß man sehr wohl, dass es dort Kräfte an den Hebeln der Macht gibt, denen nicht nur jedes Menschenrecht sch***egal ist. Genau, wie Russland sagte.
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Sollten die Amerikaner mal ihre internen Streitigkeiten beenden und Trump nicht gewinnen und dann entsprechend Material geliefert werden, kann das Pendel auch schnell wieder in die andere Richtung umschlagen.
Nein, kann es nicht. Es kann aber immer weiter zur einen - zur gefährlichen - Seite ausschlagen: Russland ist Atommacht. Und Russland hat Weltmachtsanspruch. Das muss nicht jedem gefallen. Aber es ist der Anspruch, den Russland zu verteidigen gedenkt.
Und nicht wenige im Globalen Süden sehen diesen Krieg mittlerweile - der Dank geht an EU, USA und NATO - als "Befreiungskrieg vom Westen": Ein Sieg Russlands ist zugleich ein Befreiungsschlag gegen die westliche Unterdrückung und Ausbeutung. Denn er zeigt, dass man dem Westen - trotz seiner ungeheuerlichen Rüstungsausgaben - trotzen, ja, ihn sogar besiegen kann; sowohl militärisch, noch viel wichtiger aber wirtschaftlich.
Auch die Russen haben nicht unendlich Material.
Selbst in jenem Westen, der mir noch im Sommer '22 einreden wollte, dass die Russen nun aber wirklich bald einknicken werden und schon westliche Waschmaschinen kaufen müssen, um überhaupt noch an Bauteile für Bomben und Waffen heranzukommen, geben immer mehr "Militärexperten" zu, dass Russland noch wohl doch noch 2-3 Jahre militärisch durchhalten kann; und geben immer mehr "Wirtschaftsexperten" zu, dass die Sanktionen Russland bei Weitem nicht so empfindlich - und vor allem nicht so destruktiv - treffen, wie man sich zuvor noch ganz, ganz, ganz sicher war; ja, woran es nie auch nur den Hauch eines Zweifels gab geben durfte.
NICHTS DAVON, was die westlichen "Experten" behaupteten, ist eingetreten: Im Gegenteil. Russlands Wirtschaft erholt sich nicht nur Zug um Zug; sie macht sich sogar immer unabhängiger von der West-Wirtschaft. Und militärisch ist es nicht anders: Nach einem langen Jahr des Hin und Her hat Russland die Initiative übernommen; und die "Rumpf-Ukraine" schrumpft von Tag zu Tag immer schneller.
Kann aber genauso sein, dass der Westen tatsächlich einknickt oder Putin irgendwann durch marschiert oder sonstiges.
Wenn du mit "einknicken" meinst, dass der Westen sich im Rest der Welt lächerlich macht: Ja, das geschieht gerade. Also genauer: Das geschieht seit dem Tag, als Johnson (GB) die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland torpedierte. Bis dahin glaubte man im Globalen Süden noch die Mär vom wirtschaftlich und militärisch unbesiegbaren Westen, dem man sich unbedingt beugen müsse. Nun sieht man, dass der Westen noch nicht mal imstande ist, einem einzigen Land erfolgreich die Stirn zu bieten. Nicht militärisch; und (wirtschafts-)politisch offensichtlich auch nicht. Um wie viel weniger also einer - und sei es auch nur zweckgebundenen - Allianz des Globalen Südens?
Aber vorbei ist es erst, wenn es vorbei ist ...
"Vorbei" war es schon, als es begonnen hatte: Russland ist Atommacht. Und Putin hat den Erfolg in der Ukraine als russisches Sicherheitsinteresse, ja, nicht minder als als Frage von Leben und Tod für Russland aufgehängt. Damit KANN Russland nicht mehr verlieren (dürfen). Und damit ist auch klar, dass man im Zweifel auch die letzte Karte ziehen wird, wenn man dazu gezwungen wird.
Der Westen hatte eine letzte Chance, als die Ukraine und Russland den Frieden verhandelten. Damals wäre - bis auf die Krim - alles erhalten geblieben, was unter anderem auch Kiesewetter wollte und will: Die ukrainischen Bodenschätze. Doch der Westen hat's - mal wieder - verkackt. Seine Arroganz stand ihm - wie schon in Afghanistan, im Irak und an zahllosen anderen, meist sehr blutigen, Schauplätzen - im Weg. Selbst jetzt, im Angesicht des drohenden Verlusts einer nächsten politischen, wirtschaftlichen und militärischen Schlacht hat er keinen "Plan B", kein auch nur annähernd rationales Ausstiegsszenario, auf das er hinarbeiten kann, jenseits von "Bis zum letzten Ukrainer! Auf dass wenigstens die westliche Rüstungsindustrie satte Profite einfahren möge!"
Doch was geschieht, wenn die Ukrainer merken, dass der Westen sie nur ebenso verheizt, sich dann aber - und das schon sehr bald - erst sachte, dann immer fluchtartiger zurückzieht und die Helfer und Helfershelfer ihrem Schicksal überlässt, wie erst jüngst die afghanischen Helfer? Wie soll es im Westen weitergehen? Gerade Europa hat NICHTS, außer Arbeitskräften. Oh, und Militär. Und wie im Westen "sich gegenseitig helfen" aussieht, hat man unter anderem am Beispiel Griechenlands zu sehen bekommen und spüren wir gerade am Beispiel der USA und dem Thema LNG: Man ist sich nicht zu fein, sich gegenseitig zu bestehlen, zu korrumpieren und zu übervorteilen. Wie in jeder moralarmen Diebesbande üblich...