Dabei ist natürlich mitbedacht, dass das Religiöse und insbesondere der monotheistische Gottesglaube die Grundform des Ideologischen im Sinne falschen Bewusstseins darstellt (religiöse Selbstentfremdung) und zugleich als zentrale Legitimationsinstanz vormoderner Herrschaftsverhältnisse wirkt.
Der zweite Teil des Satzes ist klar. Und das ging in Deutschland bis 1918, "Kaiser und König von Gottes Gnaden". Aber ich würde Religion generell als vormodern bezeichnen und Ideologie mit der Moderne, also Ratio, verbinden. Ideologie muss sich rational rechtfertigen. Woran sie aber immer wieder scheitert. Sonst wäre es Wissenschaft und keine Ideologie.
Macht, auch in heutiger Zeit, zielt immer auf einen absoluten Zustand. Und der lässt sich wissenschaftlich nicht untermauern.
Das Christentum ist ein Januskopf. Einerseits hat es als Religion in 2000 Jahren Herrschaftsverhältnisse legitimiert und gefestigt. Andererseits war das vom Namensgeber nicht so gedacht. Der war Revolutionär und hat den rächenden Gott abgeschafft und durch einen liebenden ersetzt. Das glaubt ihm bis heute keiner. Sonst wäre Eugen Drewermann Papst.