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  • Undulator

mehr als 1000 Beiträge seit 12.07.2018

Re: Die halbe Seite der Medaille.

Wenn man Kapitalismus spielt, steht eben *auch* die Demokratie im Dienste der Kapitalakkumulation.

Kaptialismuskritik, darüber wird seit Marx, Alighiero Tondi und vielen anderen diskutiert.
Dein Fatalismus ebenso wie "Und dann noch Vertragsfreiheit. Das reicht!" teile ich absolut nicht. Scheint eine FDP Ideologie zu sein.
Wenn deine Vertragsfreiheit meine Unfreiheit bedeutet ist eine Grenze überschritten. Vertragsfreiheit ist ein Märchen.
Ich will hier nicht tiefer einsteigen.

Kapital hat keine DNA und kann sich nur durch Zinseszins exponentiell vermehren.
Es sind Menschen und deren Entscheidungen nebst Gesetze die den Rahmen der Freiheiten für was und wen auch immer, aufstellen, durchsetzen und garantieren.
Der Handlungsrahmen kann lokal aber auch global abgesteckt werden.
Z.B. in Lateinamerika haben sie große Erfolge mit einer lokalen Währung.

Ein kurzes Märchen über Wachstum
Wachstum ist gut, sagte der Luftballon und platzte.
Wachstum ist schlecht, sagte der Riese und fraß die Zwerge.
Wachstum ist gut, sagte das Feuer und hinterließ nur Asche.
Wachstum ist schlecht, sagte der Tod und lachte.
Wachstum ist gut, sagte die Krebszelle und hinterließ den Tod.

Die Grenzen des Wachstum, auch darüber kann unendlich diskutiert werden.

Wenn ich den Blick aufs Staatswesen und Judikative wage, wird mir schlecht.
2011 aus den Nachrichten über eine Person die ihre persönliche Vertragsfreiheit nutzte.

"Die Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Leipzig verurteilte den frühere Chef der Kommunalen Wasserwerke in Leipzig, Klaus Heininger heute wegen Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung und Bilanzfälschung.
Heininger hatte gestanden, für den Abschluss riskanter Kreditausfallversicherungen Schmiergeld angenommen zu haben."

Gesamtschaden für die Leipziger umbei 285 mio Euro.
Schmiergelder in Millionenhöhe.
Der ganze Filz wurde nicht geurteilt weil:
"Es hätte nur ein Teil der Verträge aus dem Englischen übersetzt vorgelegen.
Richter Nickel sagte: "Man kann nicht über etwas verhandeln, dessen Inhalt man nicht kennt."
((( Die Bundesjuristen haben das Urteil des unmöglichen Richter Nickel einkassiert. )))
...
"Heininger hatte die Geschäfte mit der Schweizer Großbank UBS hinter dem Rücken der KWL-Aufsichtsgremien abgeschlossen. 3,7 Millionen Euro Bestechungsgelder soll er angenommen haben. Die beiden Finanzmanager, die Heininger schmierten, sollen Provisionen in Millionenhöhe kassiert haben. Die Finanzwette ist inzwischen geplatzt.
Die Bank fordert deshalb von den Kommunalen Wasserwerken und der Stadt Leipzig 285,5 Millionen Euro. Damit ist die KWL-Bestechungsaffäre einer der größten Skandale in einem deutschen Kommunalunternehmen."

Der Täter ist nach 3 Jahren wieder ein freier Mann.
Da wird jeder der eine Dienstleistung wie Beförderung oder schwimmen in öffentlichen Bäder härter bestraft, als Personen die einen immensen Schaden angerichtet haben.

"Der Stadt Leipzig droht durch seine Taten noch immer ein Schaden von bis zu einer halben Milliarde Euro – doch für Klaus Heininger hat soeben ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Der Ex-KWL-Manager wurde am 21. Januar 2016 nach drei Jahren und sieben Monaten aus einer Haftanstalt in Brandenburg entlassen."
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Heininger-ist-jetzt-ein-freier-Mann-Gericht-entlaesst-Ex-Manager-aus-der-Haft

Mit solchen Inhalte ist kein Staat zu machen.
Deutschland ist ein durchweg korrupter Unrechtsstaat.
Auch dank der unsäglich, gelenkten Leidmedien.

Nichts fürchtet das Kapital und seine Handlanger mehr, als das Licht der Öffentlichkeit.
OT: Das Wirken der Wasserversorgung muss genauer betrachtet werden. Die sind außer Rand und Band.

Alles, auch Sport, einzig dem Diktat der kapitalen Verwertungslogik unterstellen, ist verkehrt.
Das Leben, der Mensch ist vielfältiger als die kapitale Verwertungslogik hergibt.

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