jj33 schrieb am 19.10.2018 16:47:
Quelle ist ein Kommentar, also gegenrecherchiert: die Summe bezieht sich auf zwei Jahre, 2016 und 2017.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/fluechtlinge-kosten-deutschland-bis-2017-rund-50-mrd-euro-14045355.htmlAußerdem ging die Studie von 2,2 Millionen Schutzbedürftigen aus, Ende 2016 gab es 1,6 Mio (für 2017 gibt es noch keine offiziellen Zahlen), aber die Zugänge sind ja nach 2016 wieder stark gesunken, so dass es auf keinen Fall mehr als 1,8 Mio sind, eher weniger, da ja auch ein Bruchteil davon Arbeit findet.
Die 50 Mrd € sind also eine Hochrechnung von Ende 2015/Anfang 2016. Und mir ist noch unklar was da alles inbegriffen ist, da dies oft mit den Haushaltszahlen verglichen wird. Darin sind aber auch die Posten zur "Fluchtursachenbekämpfung" – was immer die Bundesregierung darunter versteht – von ca. 7 Mrd € enthalten, d.h. ein beträchtlicher Teil wird davon bereits in den Herkunftsländern angelegt, wie im Kommentar in der NZZ gefordert.
Natürlich ist es immer davon abhängig, welche Bemessungsgrundlage man für die Erhebung von Zahlen zugrunde legt. Ich habe natürlich im Kontext der Kontroverse auch mit einem Maximalposten argumentiert.
Das ist m.E. auch legitim. Aber du hast natürlich auch nicht unrecht damit, dass man im Detail betrachtet die Kosten relativieren kann.
Die Grundaussage dahinter war ja die, dass jahrelang für nichts Geld da war und auf einmal sind zweistellige Mrd Beträge jedes Jahr zusätzlich kein Problem. Unabhängig davon, ob es nun 25 oder 50 Mrd sind, unterstreicht dieser Aspekt m.E. meinen Standpunkt, dass dies alles eine gewollte politische Agenda war/ist...