> > Ob wir raffinierter sind, oder ein Schimpanse überhaupt "gemein" sein
> > kann, bleibe zwar an dieser Stelle außen vor, aber: Wir können
> > Entscheidungen treffen, kein Mensch unterliegt irgendeinem
> > genetischen Zwang, der ihn veranläßt, die Atombombe zu bauen.
>
> Aber er kann durchaus einem genetischen Zwang unterliegen, gegen
> andere Menschen, die nicht zur eigenen Horde gehören, aggressiv zu
> sein.
> Menschen haben eine Menge Instinkte. Ausgrenzung der "anderen" auch
> mit fiesen Mitteln könnte durchaus auch einer sein. Was natürlich
> kein Grund ist, ihn heutzutage nicht durch soziale Kontrolle zu
> beschränken.
>
> Marzipan
>
Es könnte sein, ist aber nicht so. Menschen unterliegen nicht ihren
Instinkten. Wenn man überhaupt von Instinkten reden kann, so sind
diese hemmbar und auch verschiebbar. Soziales Handeln steht nicht
irgendwelchen (anderen) Instinkten gegenüber. Und
Ich frag lieber gar nicht, in welche Richtung da beim Begriff "seine
Horde" gedacht wird.
Auch wenn es immer wieder versucht wird: Biologisieren läßt sich das
Verhalten des Menschen(oder gar aller Menschen) nicht, es kann
jederzeit bewusst verändert werden. Jeder Mensch kann entscheiden.
Im Sinne des Vorschreibers sind wir keine Affen (und kreuzbar sind
wir auch nicht, Art!). Aber darauf kommt es eigentlich gar nicht an.
Denn nur der Mensch ist nicht durch das Natursystem geschützt bzw.
ihm unbewußt ausgeliefert. Er kann bewußt eingreifen, z.b. zerstören
oder erhalten. Auch auf den Unterschied vom Kampf Affe gegen Affe
oder Affen gegen Affen gegenüber der anonymen Tötung durch die
Atombombe, bzw. die Beweggründe dafür gehe ich jetzt mal nicht weiter
ein.
Die Konflikte unserer Zeit liegen uns jedenfalls nicht in den Genen.
Menschen-Männer müssen sich ja auch nicht gegenseitig zerfleischen
wie einige Affenarten, nur um hinterher das Weibchen zu schwängern.
Und den Instinkt zur Abgrenzung "seiner Horde" gibt es wirklich nur
in deinem Kopf.