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  • Zahlen helfen

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2020

Nahezu unverminderte Zustimmung?

Die Gesellschaft steht seit dem ersten Lockdown vom 22. März, der wie ein Rasenmäher über die Wiese unserer Grundrechte geht, unter permanentem Druck. Dennoch unterstützt sie die scharfen Einschnitte in ihr tägliches Leben, die an die ökonomische Existenz und psychische Gesundheit vieler Menschen geht, mit nahezu unverminderter Zustimmung.

Ist diese Aussage nach den Ergebnissen der letzten Umfragen und der heutigen Wahlen noch so pauschal aufrecht zu halten? Ich denke nicht. Die Umfragen der letzten Wochen haben schon gezeigt, dass die Zustimmung massiv abbröckelt. Was dann ja auch der entscheidende Grund dafür war, dass die "Lockerungsdiskussionsorgien" -- um diesen schönen Begriff zu gebrauchen -- der letzten Wochen überhaupt in Gang kamen. Die Wahlergebnisse heute lassen sich zwar nicht eindimensional interpretieren, aber sie zeigen zumindest eindeutig, dass die CDU, die über Spahn und Merkel primär mit der Corona-Politik identifiziert wurde und wird, langfristig nicht davon profitieren kann. Dies war zwar für jeden halbwegs klar Denkenden mit naturwissenschaftlicher Grundbildung von Anfang an absehbar, aber diesbezüglich hat unsere werte Kanzlerin anscheinend ihre so oft behauptete Fähigkeit, eine politische Maßnahme vom Ende her denken zu können, völlig im Stich gelassen -- von ihrer naturwissenschaftlichen Bildung ganz zu schweigen. Auch hier bewahrheitet sich die alte Weisheit aus dem Krisenmanagement, dass es äußerst unklug ist, sich in Krisen mit einer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten einzubunkern und jegliche abweichende Meinung abzulehnen und zu verteufeln.

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