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  • Lindows Insider

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2002

Ehemaliges Jugoslawien....

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da Jugoslawien vom Westen
gebauchpinselt wurde, weil Tito sich nicht vor den Karren der
Sowjetunion spannen ließ und sein eigenes Süppchen kochte. Da es für
DDR-Bürger nicht so ohne weiteres möglich war, nach Jugoslawien zu
reisen (anders als etwa nach Ungarn/Rumänien/Bulgarien) war ich nie
da und konnte mich nicht mit eigenen Augen davon überzeugen, was da
abging. Aber Alt-Bundesbürger waren dort ja wohl "massenhaft" im
(billigen) Urlaub. Ist denen (einige davon werden ja wohl hier
lesen/schreiben) denn nie etwas von den ethnischen Konflikten
aufgefallen? Meine Frage ist eher polemisch gemeint, denn meine These
ist, es mag zwar Animositäten gegeben haben, wie es sie auch zwischen
Bayern und Preußen und Preupen und Sachsen etc. gegeben hat, aber
Konflikte wurden erst daraus, als der Westen (Herr Genscher!) nichts
Besseres zu tun hatte, als die Separatisten in einigen jugoslawischen
Teilrepubliken zu ermuntern. Dass es die jugoslawische
Zentralregierung in Belgrad nicht tatenlos hinnehmen konnte, das
einige versuchten, die Bundesrepublik zu zerschlagen, ist doch wohl
nachvollziehbar. Man stelle sich vor, es gäbe eine Untergrundarmee in
Bayern, die den Freistaat von der BRD loslösen wollte...
M.E. wäre eine Politik, die die Umwandlung der Bundesrepublik
Jugoslawien in eine Demokratie als Ganzes zum Ziel gehabt hätte, mit
der Option der EU-Mitgliedschaft, die einzige Möglichkeit gewesen,
díe Katastrophen der 90er Jahre - die bis heute nachwirken (Kosovo,
Makedonien, aber auch Kroatien und Bosnien-Hercegowina) zu vermeiden,
statt später den Frieden herbeibomben zu wollen.
An dem ganzen Schlamassel hat der Westen mindestens 50% Schuld...

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