Muellman schrieb am 24. Februar 2014 10:08
> Ich verstehe was du meinst und weise das auch nicht völlig von der
> Hand. Auf der anderen Seite ist es doch aber so das historische
> Persönlichkeiten eben aus der Masse hervorragen(In der Regel schon zu
> Lebzeiten) und was sie äußern hat wesentlich mehr Gewicht und Einfluß
> als was der durchschnittliche Bürger von sich gibt. Gerade wenn sie
> dann auch noch anderen vorgeben wie diese sich verhalten sollen,sind
> sie nochmal strenger zu beurteilen.
Ja, strenger beurteilen - aber nach welchem Maßstab? Willst einen
Athener der Antike, der einen Knaben besonders förderte und mit ihm
ins Bett ging (was zu damaliger Zeit nicht als verwerflich galt und
sogar positiv gesehen wurde, "man tut dem Jungen ja was gutes und
fördert ihn") nach dem Maßstab des 21. Jahrhunderts als gut/böse
beurteilen? Noch vor 200 Jahren hat man darin noch nicht einmal etwas
verbotenes gesehen. Hätte der Atherner vor 2100 Jahren überhaupt zu
Deiner Ansicht der Welt gelangen können? Aufgrund welcher Basis?
Im Prinzip hast Du Deine heutigen Moralvorstellungen jemandem wie
Rousseau zu verdanken, der so mit als einer der ersten über die Idee
geredet hat, dass Kinder eben keine kleinen Erwachsenen sind. (Ja,
DER "große Philosoph", der alle seine eigneen Kinder abgegeben hat,
weil er mit ihnen überfordert war.) Zu *seiner* Zeit war "die
Wahrheit" der Rassenlehre der "Stand der Wissenschaft". Da hätte man
Dich vermutlich für verrückt gehalten, wenn Du die Offensichtlichkeit
der Existenz verschiedener Rassen geleugnet hättest.
Nein - der OP hat recht. Der Artikel lässt JEDEN historischen Kontext
vermissen. Mit der Geschichte des Antisemitismus hat der Autor sich
offensichtlich bestenfalls oberflächlich beschäftigt und eine
Bewertung vor dem Hintergrund der Verortung der Personen ins
kulturelle und interlektuelle Umfeld hat nicht stattgefunden.
Für mich ist das pseudoakademische Polemik. Genau das gleiche, was
Faschos machen, nur in links. Und das macht es auch nicht besser, es
hat nur ein gesellschaftliches akzeptiertes Mäntelchen. Eigentlich
sagt der Text (meiner Meinung nach) sehr viel mehr über den Autor aus
als über die Personen
über die er schreibt.
> Ich verstehe was du meinst und weise das auch nicht völlig von der
> Hand. Auf der anderen Seite ist es doch aber so das historische
> Persönlichkeiten eben aus der Masse hervorragen(In der Regel schon zu
> Lebzeiten) und was sie äußern hat wesentlich mehr Gewicht und Einfluß
> als was der durchschnittliche Bürger von sich gibt. Gerade wenn sie
> dann auch noch anderen vorgeben wie diese sich verhalten sollen,sind
> sie nochmal strenger zu beurteilen.
Ja, strenger beurteilen - aber nach welchem Maßstab? Willst einen
Athener der Antike, der einen Knaben besonders förderte und mit ihm
ins Bett ging (was zu damaliger Zeit nicht als verwerflich galt und
sogar positiv gesehen wurde, "man tut dem Jungen ja was gutes und
fördert ihn") nach dem Maßstab des 21. Jahrhunderts als gut/böse
beurteilen? Noch vor 200 Jahren hat man darin noch nicht einmal etwas
verbotenes gesehen. Hätte der Atherner vor 2100 Jahren überhaupt zu
Deiner Ansicht der Welt gelangen können? Aufgrund welcher Basis?
Im Prinzip hast Du Deine heutigen Moralvorstellungen jemandem wie
Rousseau zu verdanken, der so mit als einer der ersten über die Idee
geredet hat, dass Kinder eben keine kleinen Erwachsenen sind. (Ja,
DER "große Philosoph", der alle seine eigneen Kinder abgegeben hat,
weil er mit ihnen überfordert war.) Zu *seiner* Zeit war "die
Wahrheit" der Rassenlehre der "Stand der Wissenschaft". Da hätte man
Dich vermutlich für verrückt gehalten, wenn Du die Offensichtlichkeit
der Existenz verschiedener Rassen geleugnet hättest.
Nein - der OP hat recht. Der Artikel lässt JEDEN historischen Kontext
vermissen. Mit der Geschichte des Antisemitismus hat der Autor sich
offensichtlich bestenfalls oberflächlich beschäftigt und eine
Bewertung vor dem Hintergrund der Verortung der Personen ins
kulturelle und interlektuelle Umfeld hat nicht stattgefunden.
Für mich ist das pseudoakademische Polemik. Genau das gleiche, was
Faschos machen, nur in links. Und das macht es auch nicht besser, es
hat nur ein gesellschaftliches akzeptiertes Mäntelchen. Eigentlich
sagt der Text (meiner Meinung nach) sehr viel mehr über den Autor aus
als über die Personen
über die er schreibt.