Captain Data schrieb am 24. Februar 2014 13:14
Re: Noch nie was von "Zeitgeist" gehört?
> Ein gewisser Abraham Lincoln wäre heute zweifelsohne mit seiner
> Wortwahl und seinen Gedankenmustern am rechtsäußersten Rand der CSU
> gut aufgehoben und würde vermutlich auch von "Armutseinwanderung"
> sprechen.
> ....
> HEUTE diesen Philosophen Rassismus vorzuwerfen, ist absurd, wenn man
> den damals vorherrschenden Zeitgeist nicht berücksichtigt. Ebenso
> absurd ist es, Geschichten, Romane & co aus jener Zeit politisch zu
> "berichtigen" - warum sollen Wortwahl und Begrifflichkeiten jenes
> Zeitgeistes nicht erhalten bleiben? Warum muss Mark Twain "politisch
> korrekt" daherkommen?
>
> Vielleicht liegt's aber auch daran, dass jede Form "Kritik" an
> Fremden und Andersartigen gleich mit der Rassismuskeule totgeschlagen
> wird.
.
ist es eben nicht - heute zeigt sich daran der "Zeitgeist"
und der ist nicht beliebig oder sollte auch nicht wieder
(Restauration?) in diese alten herrschenden Moralvorstellungen
zurückfallen. Es gab damals auch andere Philosophen und andere
Vorstellungen und wenn sich die auch nicht als dem damaligen
Zeitgeist gemäß hervortun konnten, so waren es doch diese, die
letztlich auch unsere heutigen, weitaus menschlicheren Vorstellungen
ermöglicht haben.
Weil nach dem herrschenden Zeitgeist Folter ein gültiges Mittel der
Befragung war(ist), dann bedeutet das nicht, dass man heute noch
genauso wie damals vor den großen "Intellektuellen" kuschen muss und
deren menschenverachtende Einstellung komplett zu übernehmen hat oder
- was noch viel schlimmer ist, seine eigene Moralvorstellung (wie Du
ja meinst) daran zu relativieren hat. Wir sind noch nicht weit genug
davon weg, dass z.B. Frauen nicht als vollwertige Menschen angesehen
werden und dass z.B. Kinder automatisch das Eigentum der Eltern sind
(solche Vorstellungen gibt es immer noch in breiten
Bevölkerungsschichten auf der Welt).
Re: Noch nie was von "Zeitgeist" gehört?
> Ein gewisser Abraham Lincoln wäre heute zweifelsohne mit seiner
> Wortwahl und seinen Gedankenmustern am rechtsäußersten Rand der CSU
> gut aufgehoben und würde vermutlich auch von "Armutseinwanderung"
> sprechen.
> ....
> HEUTE diesen Philosophen Rassismus vorzuwerfen, ist absurd, wenn man
> den damals vorherrschenden Zeitgeist nicht berücksichtigt. Ebenso
> absurd ist es, Geschichten, Romane & co aus jener Zeit politisch zu
> "berichtigen" - warum sollen Wortwahl und Begrifflichkeiten jenes
> Zeitgeistes nicht erhalten bleiben? Warum muss Mark Twain "politisch
> korrekt" daherkommen?
>
> Vielleicht liegt's aber auch daran, dass jede Form "Kritik" an
> Fremden und Andersartigen gleich mit der Rassismuskeule totgeschlagen
> wird.
.
ist es eben nicht - heute zeigt sich daran der "Zeitgeist"
und der ist nicht beliebig oder sollte auch nicht wieder
(Restauration?) in diese alten herrschenden Moralvorstellungen
zurückfallen. Es gab damals auch andere Philosophen und andere
Vorstellungen und wenn sich die auch nicht als dem damaligen
Zeitgeist gemäß hervortun konnten, so waren es doch diese, die
letztlich auch unsere heutigen, weitaus menschlicheren Vorstellungen
ermöglicht haben.
Weil nach dem herrschenden Zeitgeist Folter ein gültiges Mittel der
Befragung war(ist), dann bedeutet das nicht, dass man heute noch
genauso wie damals vor den großen "Intellektuellen" kuschen muss und
deren menschenverachtende Einstellung komplett zu übernehmen hat oder
- was noch viel schlimmer ist, seine eigene Moralvorstellung (wie Du
ja meinst) daran zu relativieren hat. Wir sind noch nicht weit genug
davon weg, dass z.B. Frauen nicht als vollwertige Menschen angesehen
werden und dass z.B. Kinder automatisch das Eigentum der Eltern sind
(solche Vorstellungen gibt es immer noch in breiten
Bevölkerungsschichten auf der Welt).