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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Faktenchecks

Ich glaube nicht daran, dass heute vor Wahlen mehr gelogen wird als in irgendeinem früheren Zeitpunkt, nur die Mittel sind andere. Geändert hat sich vielleicht, dass die Proliferation von Informationskanälen die Wahrscheinlichkeit, an Wahlberechtigte heranzukommen erhöht hat.

Was ich für eine Vorspiegelung falscher Tatsachen halte aber, sind 'Faktenchecks'. Dieser Begriff trägt einen Spin in sich, indem er so tut, als würde sich nun jemand mit dem Thema X beschäftigen, der über den Dingen stehe, neutral, nüchtern, kompetent beurteile, was von dem, was ein Amtaspirant oder eine Partei oder die Promotoren einer Partei gesagt, behauptet, versprochen haben, zutreffe und was nicht. In Wirklichkeit ist es immer noch eins der sattsam bekannten und in den Meinungskampf involvierten Medien, allenfalls eine adhoc zusammengestellte Gruppe ebensolcher, die sich zu gottähnlichen Richtern über andere aufgeschwungen haben. Ein sogenannter Faktenchecker bei der ARD-Tagesschau oder beim Spiegel oder wo auch immer wird, wen wunderts, bei seiner Checkerei zu zur Sender- bzw. Blattlinie passenden Resultaten gelangen. Wenn nicht, wirds wohl kaum veröffentlicht. Es gibt nicht im selben Medium das Medium und ein faktencheckendes Metamedium, es gibt nur das Medium, unter welchem Titel auch immer ein Output veröffentlicht wird.

Es wabern auch Behauptungen im Inforaum herum, die jeder halbwegs logisch denkende Mensch unmittelbar als Unsinn erkennen kann, das schafft dann auch ein Faktenchecker, mehr aber auch nicht, der hauseigene Bias verschwindet nicht, die Neutralität ist ein Schein, bleibt Wunschtraum derjenigen, die gern ohne grosse eigne Anstrengung die 'Wahrheit', die 'Fakten' geliefert bekommen wollen.

Disclaimer: Das Vorstehende ist meine persönliche Ansicht und verfolgt keinesfalls die Absicht, irgendjemanden irre zu führen.

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