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Re: Was könnten wir selbst tun, um die Gefahren aus dem ÖR abzuwehren?

Radio Controlled schrieb am 27.07.2021 11:48:

juliuscäsar schrieb am 27.07.2021 11:44:

amestis schrieb am 27.07.2021 11:28:

Um welche Desinformationen handelt es sich denn konkret?

Nur mal als krasses Beispiel ...
Ist zwar Presse, und nicht Rundfunk, aber man sollte sich doch an einen gewissen Relotius erinnern.
War das, was der mit Journalistenpreisen geehrte Mann jahrelang verzapfte, etwa keine Desinformation?

Naja das war ein notorischer Lügner und Betrüger... und die Aufklärung war vorbildlich.
So Extremfälle kommen immer mal vor, den doch mal an die Hitler Tagebücher :-D

Nein, er ist/war eine der Spitzen des Eisbergs. Einem großen Teil der Journalisten-Zunft (nicht alle, aber einer bedenkliche Mehrheit) ist der moralische und ethische Kompass, der eigentlich zum Journalismus dazugehört, abhanden gekommen. Das beste Beispiel dafür ist der Wandel vom berühmten Zitat eines Hans-Joachim Friedrichs hin zum Haltungsjournalismus einer Anja Reschke, einer Wandlung von Augsteins "Sagen, was ist" zu Georg Restles "(dass) wir endlich aufhören sollten, nur abbilden zu wollen, was ist".
Das sind keine bedauerlichen Einzelfälle, das ist systemisches Versagen. Und dann wundern sich ethisch und moralisch komplett verwahrloste "Journalisten", wieso man ihnen ihre Haltungserzählungen nicht mehr abnimmt und sie als Informationsquelle links liegen läßt?
Die Beschimpfung der Medienkonsumenten hilft da in keiner Weise, diese Erfahrung haben schon andere "Medienschaffende" anderer Länder zu anderen Zeiten machen müssen. Wer seine Zielgruppe behandelt wie schwererziebare Kinder muss sich nicht wundern, wenn sie ihm über kurz oder lang den Stinefinger zeigen.
Der einzige Weg (wenn es denn dafür nicht schon zu spät ist), verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen, wäre die Wendung hin zu unparteiischer Übermittlung von Informationen und den Konsumenten endlich wieder ernst zu nehmen als mündigen Bürger, der selbst aufgrund der vermittelten Alternativen zu Entscheidungen fähig ist.
Damit meine ich nicht eine absolute Neutralität der Berichterstattung. Sicher kann und soll ein Journalist auch werten und einordnen. Aber wenn er das tut, dann hat er die verdammte Pflicht, diese Wertung als Wertung und die Gründe, die in zu dieser Wertung brachten zu vermitteln.

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