Nur zum Nachdenken: die USA allein hat mehr Rüstungsbudget als die restlichen NATO-Partner zusammen, heißt es. Aber selbst wenn der Abstand "nur" zu den nächsten 5 Partnern wäre, so leistet sich die USA, die regelmäßig Government-Shutdowns fahren muss wegs überzogener Haushalte, ein gigantisches Militärbudget.
Und was kommt raus? How much bang for the buck?
Die USA ist nicht gerüstet für einen großen Krieg. Sie kann asymmetrisch Kriege führen, aber nicht erfolgreich beenden. Das letzte Beispiel ist der Afghanistanfeldzug, ein 20 Jahre lang mit Verbündeten geführter asymmetrischer Krieg in dem Land. Gewonnen haben ihn die Taliban, die keine 24 Stunden nach Abzug der US-Truppen wieder das Kommando übernommen haben. Gut, wenn die Taliban CIA-gesteuert sind, gäbe das Sinn. Aber ich fürchte eher, die sind losgelöst von ihrem Herren und machen, was sie wollen. Jeder Soldat, der in Afghanistan gefallen ist, ist umsonst gefallen und jeder Zivilist, der zu Tode kam, ist umsonst gestorben. 20 Jahre Krieg für die Katz. Und das trotz Milliardenbudget, zahlenmäßiger und technologischer Überlegenheit versus Viehhirten und Gotteskrieger mit Kalaschnikows.
Wenn man die eingesetzten Ressourcen zum Ergebnis vergleicht, sieht es furchtbar schlecht aus um's US-Militär: zu teuer, zu komplex, zu ineffektiv. Insbesondere bei Gegnern auf Augenhöhe fällt der enorm hohe Kostenfaktor negativ ins Gewicht. Während die USA eine F35 baut, kann China die eigene Variante der MIG29 im Dutzend bauen. Selbst wenn die eine F35 dann 4 MIGs abschießen kann, bleiben 8 übrig und das Spiel geht an China, nicht an die USA. Selbst mit dem Eurofighter bleibt die Rechnung schlecht für die F35. Die günstigeren Jäger werden eingemottet, übrig bleiben die teuren Flieger, von denen es viel zu wenige gibt (weil teuer) um in einem großen Konflikt bestehen zu können.
Auch bei Infanterie, Panzern usw das gleiche Spiel: teuer, aufwendig, wenig. Für die asymmetrische Kriegsführung sind sie gut aufgestellt, wenn man den Job denn auch zu Ende bringen kann und will. Aber in einem Krieg mit ebenbürtigen oder halbwegs im Anschluss befindlichen Gegnern, der vielleicht auch leicht ein Millionenheer aus dem Boden stampfen kann (China) sieht's alt aus.
How much bang for the buck?
Wenn die USA "Supermacht" bleiben will, muss sie auf die Kostenbremse drücken. Aber dafür ist es eigentlich zu spät. Vielleicht ist die Welt auch einfach besser dran mit einer "Großmacht USA", die sich den Platz an der Spitze mit anderen Mächten, z.B. Indien, China oder eben Russland teilen muss.